- Palmengarten Leipzig
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Der Palmengarten ist eine 22,5 Hektar große Parkanlage in Leipzig-Lindenau. Er wird im Norden von der Jahnallee, im Osten vom Elsterbecken und im Süden von der Karl-Heine-Straße begrenzt. Der Leipziger Palmengarten beherbergt eine Vielzahl dendrologisch wertvoller und besonderer Gehölze, die zu großen Teilen aus der 1960 aufgelösten Baumschule des Botanischen Gartens stammen.
Das Gelände des Parks am Westufer der Elster-Pleißen-Aue war ursprünglich Bestandteil des Leipziger Auenwaldes. Nachdem im Jahr 1893 im Nordteil des späteren Parks anlässlich des 50jährigen Bestehens des Leipziger Gärtner-Vereins die Internationale Gartenbauausstellung stattfand, wurde ein Wettbewerb zur Schaffung eines Palmengartens nach Vorbild des Frankfurter Palmengartens ausgeschrieben. Der Wettbewerb wurde von dem Frankfurter Gartentechniker Eduard May gewonnen. Der Lindenauer Gärtnereibesitzer Otto Moßdorf, der bereits das Gelände der Gartenbauausstellung gestaltet und im Wettbewerb den zweiten Platz belegt hatte, wurde anschließend mit der Umsetzung des Siegerentwurfs beauftragt. Zur Realisierung des Projekts wurde 1896 eine Aktiengesellschaft gegründet, die das Hauptgelände von der Stadt pachtete und den südöstlich gelegenen Ritterwerder – den späteren Klingerpark – kaufte.
Am 29. April 1899 wurde der Palmengarten mit einer Festrede des Oberbürgermeisters Otto Georgi feierlich eröffnet. Er war zunächst als „vornehmste Erholungsstätte Leipzigs“ nur den „höheren Kreisen“ vorbehalten.[1] Namensgebend für den Park und zugleich Besuchermagnet war das Gesellschafts- und Konzerthaus der Architekten Schmidt und Johlinge. Dieses befand sich im nordöstlichen Teil des Parks. Südlich davon befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft das Palmenhaus, das auf einer Innenfläche von 1.280 m² Palmen und andere tropische Pflanzen beherbergte. Südöstlich des früheren Gebäudeensembles befindet sich ein 11.050 m² großer Teich. In seinem nördlichen Teil befindet sich eine Insel, die vom Hauptweg des Parks gequert wird. Am Ostufer des Teiches befindet sich seit 1897 ein gusseiserner Pavillon, der während der Sächsisch-Thüringischen Industrie- und Gewerbe-Ausstellung zunächst im König-Albert-Park stand.[2]
1921 wurde das Gelände von der Stadt Leipzig übernommen. Aus finanziellen Gründen wurde der Palmengarten 1936 auf das Gebiet nördlich der Elster verkleinert. Dazu wurde die bis dahin an der Plagwitzer Straße bestehende Mauer abgebrochen und hinter der Klingerhainbrücke ein Kassenhäuschen errichtet. Damit war der Klingerhain frei zugänglich. Da im Jahr 1940 auf dem Gelände des Palmengartens die Gutenberg-Reichsausstellung stattfinden sollte, wurden das Gesellschafts- und Palmenhaus am 10. Januar 1939 gesprengt. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhinderte schließlich die Durchführung der Ausstellung.
1955 wurde der Palmengarten mit dem König-Albert-Park, dem Johannapark und dem Scheibenholzpark zum Clara-Zetkin-Park zusammengefasst.[3]
Nachweise
- ↑ Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. S. 452.
- ↑ Der ehemalige Palmengarten bei www.leipzig.de
- ↑ Stichwort Palmengarten im Leipzig-Lexikon
Literatur
- Hans-Joachim Hädicke: Von der Viehweide zum Landschaftsgarten. Die Geschichte des Palmengartens begann mit der Internationalen Jubiläumsgartenbauausstellung 1893. Leipziger Blätter 37 (2000), S. 40–43.
- Horst Riedel: Stadtlexikon Leipzig von A bis Z. Pro Leipzig, Leipzig 2005, ISBN 978-3936508031.
51.3353112.34542Koordinaten: 51° 20′ 7″ N, 12° 20′ 44″ O
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