Clara-Zetkin-Park (Leipzig)

Clara-Zetkin-Park (Leipzig)
Clara-Zetkin-Denkmal im Johannapark

Der Clara-Zetkin-Park, eigentlich Zentraler Kulturpark 'Clara Zetkin' , war von 1955 bis 2011 mit 125 Hektar die größte Parkanlage in Leipzig.

Seit 2011 heißen nur noch die bisherigen Parkanlagen des vormaligen Scheibenholzparks und des Albertparks Clara-Zetkin-Park. Der Park befindet sich etwa zwei Kilometer westlich des Stadtzentrums, er stellt die Verbindung zwischen dem nördlichen und dem südlichen Teil des Leipziger Auenwaldes dar.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte, Namen

Im Jahre 1955 wurde aufgrund eines Beschlusses der Leipziger Stadtverordneten die bereits existierenden Parkanlagen Johannapark, Scheibenholzpark, Albertpark und Palmengarten zusammengefasst und erhielten den Namen Zentraler Kulturpark „Clara Zetkin“. Außer dem formalen Zusammenschluss wurde der Park im Sinne der Kulturparkbewegung jener Zeit weiterentwickelt, indem Kultur- und Sportanlagen einbezogen wurden. Es ist vermutlich die erste große Anlage in Deutschland, die nach diesen Gesichtspunkten gestaltet wurde und somit eine Vorbildwirkung ausübte.[2]

Dazu erfolgte am 8. Januar 1955 der erste Spatenstich, und schon zum 1. Mai 1955 wurde der Park seiner Bestimmung übergeben, was im Sinne der damaligen Propaganda als „Erfüllung des Wählerauftrags an den Volkskammerabgeordneten Paul Fröhlich (erster Sekretär der SED-Bezirksleitung Leipzig), den dieser von Leipziger Arbeitern erhalten hatte“[3], gepriesen wurde.

Aber auch in den Jahren danach wurde noch weitergebaut. Es entstanden die Freilichtbühne, ein Café, ein großer Spielplatz mit Imbisspavillon, das Gebäude des Schachzentrums und die Dahlienterrasse.

Am 3. Juli 1967 wurde am Südzipfel des Johannaparks, am ehemaligen Standort des Bismarck-Denkmals, anlässlich des 110. Geburtstages Clara Zetkins das Clara-Zetkin-Denkmal als Bronzestandbild, eine Arbeit des Bildhauers Prof. Walter Arnold, enthüllt.[4]

Im Jahr 2010 wurde von der Stadtverwaltung Leipzig nach Eingang einer Petition eine Kommission beauftragt zu überprüfen, ob die Parkteile wieder in ihre ursprünglichen Namen umbenannt und der Name Clara-Zetkin-Park gänzlich aufgehoben werden solle. Dies hatte zu einer Welle des Protests geführt. Im April 2011 beschloss der Stadtrat, dass die Namen Zentraler Kulturpark „Clara Zetkin“ und Volkspark im Scheibenholz aufgehoben und die bisherigen Teilbereiche Palmengarten, Klingerhain, Johannapark und Richard-Wagner-Hain ihre alten Namen zurückerhalten. Der ehemalige König-Albert-Park (später Albertpark) heißt seitdem gemeinsam mit dem bisherigen Scheibenholzpark Clara-Zetkin-Park, da sich dieser Name bei der Bevölkerung durchgesetzt hat.[5][6] Damit steht das Clara-Zetkin-Denkmal nun nicht mehr im Clara-Zetkin-Park sondern im Johanna-Park.

Nutzung

In den Jahren nach 2000 sind die einstigen Kulturparkangebote reaktiviert worden. Im Sommerhalbjahr stellt die Freilichtbühne bei Konzert- und Kinoaufführungen einen besonderen Anziehungspunkt dar. Der große Spielplatz am Südostende des Parks wurde neu gestaltet. Das ehemalige Café ist jetzt das Restaurant Glashaus, und am rekonstruierten historischen Musikpavillon entstand ein Bier- und Cafégarten. Die asphaltierte Anton-Bruckner-Allee ist ein bevorzugter Treffpunkt der Inlineskater.

Von 1950 bis 1958 führte durch den Park die 4,3 km lange Strecke der Leipziger Stadtparkrennen für Motorräder, Sport- und Rennwagen mit bis zu 200.000 Zuschauern; 1951 war dies gleichzeitig auch die DDR-Meisterschaft.[7]


Einzelnachweise

  1. Plan der Clara-Zektin-Parks und der benachbarten Parkanlagen (pdf-Datei, 1,16 MB)“
  2. Parks und Grünanlagen auf der Website der Stadt Leipzig
  3. Originalbeschreibung zum Bild Im Park zur Zeit seiner Eröffnung
  4. Clara-Zetkin-Denkmal im Leipzig-Lexikon
  5. Beschluss über die Umbenennung auf der Website der Stadt Leipzig.
  6. Details der Umbenennung
  7. Beschreibung der Leipziger Startparkrennen und Streckenführung

Weblinks

 Commons: Clara-Zetkin-Park (Leipzig) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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