- Panjer Algorithmus
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Die Panjer Rekursion (oder auch Panjer-Algorithmus) ist ein Algorithmus um die Wahrscheinlichkeitsverteilung einer speziellen zusammengesetzten Zufallsvariable
zu berechnen. Wobei sowohl
wie
stochastisch und von einem speziellen Typ sind.
Der Algorithmus wurde in einem Paper von Harry Panjer erstmals veröffentlicht [1]. Er wird im Aktuariat häufig benutzt.
Inhaltsverzeichnis
Vorbedingungen
Wir sind an der speziellen zusammengesetzten Zufallsvariablen
interessiert, wobei N und Xi die folgenden Vorbedingungen erfüllen müssen:
Schadenanzahlverteilung
N "Schadenanzahlverteilung", d.h.
.
ist unabhängig von
.
Weiterhin muss N ein Element der Panjer Klasse sein. Die Panjer Klasse besteht aus allen Zähl-Zufallsvariablen, welche die folgende Relation erfüllen:
für a und b mit
. der Wert
wird so bestimmt, dass
Sundt bewies im Paper [2] dass nur die Binomialverteilung, die Poissonverteilung und die Negative Binomialverteilung in der Panjer Klasse liegen. Sie haben die Parameter und Werte wie in der folgenden Tabelle beschrieben, wobei
die Wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion beschreibt.
Verteilung P[N = k] a b p0 WN(x) E[N] Var(N) Binomial Poisson Negative Binomial Einzelschadenverteilung
Wir nehmen an, dass
gleich verteilte unabhängige Zufallsvariablen sind welche unabhängig von
sind. Weiterhin muss
auf einem Gitter
mit Gitterlänge
verteilt sein.
Rekursion
Der Algorithmus gibt eine Rekursion um die Wahrscheinlichkeiten
zu berechnen.
Der Startwert ist:
- mit den Spezialfällen
- und
die nachfolgenden Werte können folgendermaßen berechnet werden:
Beispiel
Das Beispiel zeigt die approximierte Dichtefunktion von
wobei
und
. Die Einzelschadenverteilung wurde mit einer Gitterbreite h = 0.04. diskretisiert (Siehe auch Fréchetverteilung.)
Siehe auch
Referenzen
- ↑ Harry H. Panjer: Recursive evaluation of a family of compound distributions.. (PDF) In: ASTIN Bulletin. 12, Nr. 1International Actuarial Association, 1981, S. 22–26
- ↑ B. Sundt and W. S. Jewell: Further results on recursive evaluation of compound distributions. (PDF) In: ASTIN Bulletin. 12, Nr. 1International Actuarial Association, 1981, S. 27–39
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