- Pannonische Platterbse
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Ungarische Platterbse Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales) Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae) Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae) Gattung: Platterbsen (Lathyrus) Art: Ungarische Platterbse Wissenschaftlicher Name Lathyrus pannonicus (Jacq.) Garcke Die Ungarische Platterbse (Lathyrus pannonicus) ist ein Schmetterlingsblütler (Faboideae) der Gattung Lathyrus. Sie blüht in den Monaten Mai und Juni.
Inhaltsverzeichnis
Spross und Blätter
Die Ungarische Platterbse ist eine mehrjährige krautige Pflanze mit kriechendem „Wurzelstock“ und mehr oder weniger spindel- bis keulenförmig verdickter Wurzel. Die Sprosse ist frischgrün und meist ganz kahl. Lediglich die Kelchzähne sind etwas behaart. Der Stängel ist aufrecht oder aufsteigend, 25 bis 50 cm hoch, einfach oder am Grunde ästig, meist starr, ungeflügelt, vierkantig und gerieft.
Die Laubblätter besitzen eine deutlich geflügelte, etwa 2 bis 3 cm lange, in eine lanzettliche, fast blättchenartige Spitze endende Spindel. Sie haben 2 oder 3 Paar voneinander entfernter Blättchen. Diese sind schmal-lanzettlich bis lineal, 2 bis 7 cm lang und 2 bis 3 mm breit, spitz, mit 3 oder 5 parallelen, wenig vortretenden Nerven und ziemlich dünn. Die Nebenblätter sind schmal halbpfeilförmig und meist kürzer als der Blattstiel.
Blüten und Früchte
Die traubigen Blütenstände sind meist aufrecht und einseitig ausgebildet. Sie können kürzer, aber auch länger als der Blattstiel sein. Die Blütentrauben sind vier bis achtblütig. Die einzelnen Blüten sind 12 bis 17 mm lang, befinden sich an dünnen Stielen in den Achseln pfriemlicher, hinfälliger Tragblätter und wachsen abstehend bis nickend. Der Kelch ist glockig, schief, und besitzt lanzettliche Zähne, die unteren sind etwa halb so lang wie die Röhre, die oberen sind viel kürzer und neigen sich zusammen. Die Krone ist mehr oder weniger gelblich-weiß, die Fahne oft rötlich überlaufen.
Die Hülsenfrüchte sind aufrecht, lineal, flach und 3 bis 6 cm lang sowie 3 bis 5 mm breit, kahl, glatt, schwach nervig und in reifem Zustand von rotbrauner Farbe. Die Samen sind zusammengedrückt, etwa 2,5 bis 3 mm lang, glatt, braun und oft gefleckt.
Verbreitung und Standort
Die Ungarische Platterbse ist in Südfrankreich, Norditalien, Balkan, Russland, Krim verbreitet, sowie disjunkt im Altai-Gebirge und Deutschland.
Die Ungarische Platterbse wächst in feuchten bis trockenen Magerwiesen und lichten Gebüschen. Die Art wächst lediglich an zwei Fundorten im westlichen Keuper-Lias-Gebiet bei Tübingen, sowie an zwei Orten in Rheinland-Pfalz bei Gau-Algesheim.
Die Ungarische Platterbse ist in Deutschland nur mit einer Intermediärform L. pannonicus subsp. collina (Ortm.) vertreten, die durch Wurzelstöcke mit mehr als 8 cm Länge gekennzeichnet ist. Da die für diese Unterart typische Wurzellänge von 10 bis 20 cm jedoch nicht erreicht, diejenige der L. pannonicus subsp. pannonicus Jacq. (Heimat: Böhmen, Ungarn u.s.w.) von 5 cm jedoch deutlich überschritten wird, dürften die heimischen Populationen als Intermediärformen gedeutet werden. Dies könnte darauf hinweisen, dass die Einwanderung dieser seltenen Art eher aus dem Westen (der Heimat der L. pannonicus subsp. collina) stattgefunden hat.
Gefährdung
Lathyrus pannonicus ist in Deutschland äußerst selten. Die Art ist nach BArtSchV als besonders geschützt eingestuft. Das Sammeln bzw. Herbarisieren dieser Art ist nach der aktuellen BArtSchV streng verboten und kann mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden. Gefährdung in Deutschland: Kategorie 2: stark gefährdet.
Literatur
- Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1
- Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
- Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs, 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3323-7
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich, 1994, Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, ISBN 3-8001-3461-6
- Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
- Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3
Weblinks
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