- Parti socialiste unifié
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Die Parti socialiste unifié (PSU) (Sozialistische Einheitspartei) war eine französische Partei, die am 3. April 1960 gegründet wurde und sich 1989 selbst auflöste.
Hervor ging die PSU aus einer Fusion:
- der Parti socialiste autonome (PSA), einer Abspaltung der Section française de l’Internationale ouvrière (SFIO),
- der Union de la gauche socialiste (UGS) sowie
- einer Splittergruppe der Kommunistischen Partei Frankreichs, die sich um das Journal Tribune du Communisme gesammelt hatte.
Geführt wurde die Partei von ihrer Gründung bis 1967 von Édouard Depreux, und hieran anschließend bis 1973 von Michel Rocard.
1965 unterstützte die PSU zusammen mit allen anderen Parteien des linken Spektrums die Präsidentschaftskandidatur François Mitterrands. Zu den Präsidentschaftswahlen 1969 trat die PSU erstmals mit einem eigenen Kandidaten an, ihrem Vorsitzenden Michel Rocard, und erreichte mit Forderungen nach kollektiver Selbstverwaltung in der ersten Runde 3,61% der Stimmen, gleichzeitig das höchste Ergebnis, das von der PSU je bei Präsidentschaftswahlen erzielt werden konnte. 1974 unterstützte die PSU eine erneute Kandidatur François Mitterrands. Als im Oktober 1974 Michel Rocard den Antrag stellte, die PSU an die Parti socialiste français (PS) anzugliedern, führte dies zu heftigen Kontroversen. Nach verlorener Abstimmung verließen Michel Rocard und mit ihm zahlreiche Mitglieder die PSU und traten der PS bei. 1981 erhielt die PSU-Kandidatin Huguette Bouchardeau 1,1% der Stimmen im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen. 1988 konnte Pierre Juquin, der zuvor aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen worden war und dessen Präsidentschaftskandidatur unter anderem von der PSU unterstützt wurde, 2,1% der Stimmen auf sich vereinen.
Weblinks
- Stéphane Lanchon: L’expérience historique : Le Parti Socialiste Unifié (1960-1989)
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