- Pashupatinath
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Pashupatinath (auch Pashu Pati Nath oder Pashupati Nath, wörtlich: Herr des Lebens oder auch Herr alles Lebendigen , nepali: पशुपतिनाथ Paṣupatināth) bei Kathmandu in Nepal ist eine der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus.
Hier wird Shiva als Pashupati (Gott des Lebens - 'Pashu'='Leben') verehrt. Die Tempelanlage liegt am heiligen Fluss Bagmati, etwa sechs Kilometer östlich von Kathmandu. Der eigentliche Tempel ist nur für Hindus zugänglich, der äußere Tempelbezirk darf hingegen von jedermann betreten werden. Es wird vermutet, dass hier schon in vorchristlicher Zeit eine heilige Stätte bestand. Der Pashupati-Tempel wurde erstmals im 5. Jahrhundert errichtet und dann unter der Malla-Dynastie erneuert, er bildet eine Pagode mit zwei Dachebenen, die mit vergoldetem Kupfer bedeckt sind. Die vier Eingangstüren sind mit Silberplatten bekleidet. Im Inneren des Tempels befindet sich eine Statue von Shiva, die etwa 1,80 Meter hoch ist und einen Durchmesser von etwa 1,10 Meter hat. Sie darf lediglich von vier Priestern berührt werden, die immer aus dem Süden Indiens stammen müssen.
Für viele Shivaiten gehört der Tempel zu den wichtigsten Verehrungsstätten Shivas, den Jyotirlingas. Tausende von Hindus, die von weither anreisen, feiern hier jedes Jahr im Frühjahr das Fest Shivaratri.Der Bagmati teilt die Anlage in zwei große Bereiche. Am linken Ufer des Bagmati liegen der Pashupatinath-Tempel und die Verbrennungsstätten, die Arya Ghats (Verbrennungsstätten der höheren Kasten) und die Surya Ghats (Verbrennungsstätten der niederen Kasten). Dieser Ort hat für viele Gläubige als Platz für die 'letzten Riten' besondere Bedeutung, es gilt als erstrebenswert, seine Leiche hier verbrennen zu lassen.
Die meist in gelbe Tücher gehüllte Leiche wird zu den Verbrennungsstätten getragen, wo ein Scheiterhaufen errichtet wird. Vor der Verbrennung bespritzt man die Leiche mit dem Wasser des heiligen Flusses oder wäscht die Füße im Wasser. Die Leiche wird dann von oben mit feuchtem Stroh bedeckt. Wenn die Familie es sich leisten kann, verwendet man zur Verbrennung neben normalem Holz zusätzlich das kostbare, duftende Sandelholz. Der älteste Sohn umschreitet dann den Scheiterhaufen fünfmal im Uhrzeigersinn, entsprechend der heiligen Zahl fünf, die im Hinduismus die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Akasha, den Äther, repräsentiert. Danach zündet er (ersatzweise die älteste Tochter oder ein Priester) mit einem mit Butter getränkten Strohbüschel den Scheiterhaufen an, das er dazu in den Mund des Toten steckt. Die Beine des Toten stehen zunächst etwas über den Scheiterhaufen hinaus und werden dann bei fortschreitender Verbrennung auf den Holzstapel geklappt. Nach etwa vier Stunden ist die Leiche zu Asche verbrannt, die in den Fluss geschüttet wird.
Das Heiligtum wurde mit den anderen Sehenswürdigkeiten des Kathmandutals als Weltkulturerbe der UNESCO klassifiziert.
Weblinks
- Kathmandutal in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
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