- Passo del Fuorn
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Ofenpass Blick vom Ofenpass in den Schweizerischen Nationalpark
Nordwest Südost Passhöhe 2'149 m ü. M. Tal / Kanton Engadin, Graubünden Münstertal, Graubünden Wasserscheide Inn (→ Donau) Rom (→ Etsch) Talorte Zernez Santa Maria Val Müstair Ausbau asphaltierte Strasse Erbaut 1871 Wintersperre Keine Gebirge Ostalpen Besonderheiten Der Nordanstieg führt durch den Schweizer Nationalpark Karte Koordinaten (818465 / 169360)46.63972210.29252149Koordinaten: 46° 38′ 23″ N, 10° 17′ 33″ O; CH1903: (818465 / 169360) Der Ofenpass (rätoroman. Pass dal Fuorn) ist ein Pass auf 2'149 m ü. M. im Schweizer Kanton Graubünden. Er führt von Zernez im Engadin ins Val Müstair und von dort ins Südtiroler Vinschgau.
Die nördliche Passstrasse durchquert den Schweizer Nationalpark und erreicht knapp ausserhalb des Parks die Passhöhe. Dort wurde im Juli 2006 ein Braunbär (JJ2) gesichtet, welcher in der Schweiz seit 1904 als ausgestorben galt.
2004 wurde beim Ofenpass der grösste Hallimaschklon Europas entdeckt. Dieser Pilz ist ca. 1000 Jahre alt und hat einen geschätzten Durchmesser von 500 bis 800 Metern.
Geschichte
Die noch heute bewaldete Wasserscheide des Ofenpasses war von jeher ein Übergang vom Etsch- ins Inntal. Die Funde von Ova Spin, unweit der Passhöhe, tragen gar neolithischen Charakter, was für eine Nutzung des Ofenpasses bereits in der Steinzeit spricht.
Die Römer legten hier zwar keine Strasse an, doch führte ein Saumweg über den Pass, der die Verbindungen der Via Claudia Augusta mit den Bündner Pässen herstellte.
Bereits im frühen Mittelalter stieg die Bedeutung der Route Engadin-Vinschgau an. Es ist aber unklar, ob der Verkehr dieser Route anfangs auch tatsächlich über den Ofenpass führte. Auf Grund der Benennung einer ‚taberna Ardez‘ bezüglich des Weges von Chur über den Julier nach Müstair zu karolingischer Zeit ist es möglich, dass der damalige Verkehr eben einen anderen Weg nahm. In Betracht kommt dafür ein Passweg, der vom Val S-charl ins Val Müstair führt und dabei den Ofenpass umgeht. [1]
Der Ofenpass hat seinen Namen von früheren Eisenschmelzen, die einst in Passnähe betrieben wurden und Erze aus umliegenden Bergwerken verarbeiteten. Unweit der heute noch genutzten Wege lassen sich deren Reste und Ruinen überall in der Landschaft feststellen, besonders die gemauerten Hochöfen sind überaus auffällig. Der Bedarf an Holz war für Hütten wie Bergwerke enorm, weshalb die einst zahlreichen Wälder in weitem Umkreis um den Pass abgeholzt wurden. Trotz einiger späterer Aufforstungen sind die Schäden heute noch erkennbar. Mit der beginnenden Neuzeit gingen Bergbau und Metallurgie zurück, das gesamte Gebiet um den Pass war in der Folge nur noch gering besiedelt. In dem an Wildtieren reichen Gebiet – hier lebten bis Ende des 19. Jahrhunderts Wölfe und Bären – wurde 1914 der Schweizerische Nationalpark gegründet.
Heute führt eine gut ausgebaute Strasse über den Ofenpass.
Quellen
Weblinks
- Artikel Ofenpass im Historischen Lexikon der Schweiz
- Geografische Lage
- http://www.schweizerseiten.ch/info/info_ofenfuornpass.htm
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