Paulinische Theologie

Paulinische Theologie

Als paulinische Lehre oder paulinische Theologie werden gemeinhin jene Anschauungen des Apostels Paulus von Tarsus bezeichnet, die grundlegend und richtungsweisend für das gesamte Christentum wurden. Eine Schlüsselrolle spielen die Paulusbriefe, aber auch Luthers Rechtfertigungslehre, die sich auf den Paulusbrief an die Römer gründet. Die paulinische Lehre ist ein Teil des gesamten Neuen Testaments der Bibel.

Einzelheiten des Paulinismus

Im Folgenden werden Einzelheiten der paulinischen Lehre aufgeführt:

  • Die Gnade Gottes wird betont, die im Gegensatz zu eigenen Werken (Anstrengungen) steht. Die Errettung wird der Gnade Gottes zugerechnet.
  • Die Abkehr von den Götzen und den toten Werken und die Hinwendung zu einem Leben in der Nachfolge Jesu Christi.
  • Die Dienste von Aposteln, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrern und die Gaben des heiligen Geistes in der Gemeinde.
  • Die Rollenverteilung von Mann und Frau in der ehelichen Gemeinschaft und in der christlichen Versammlung.
  • Die Einheit der christlichen Lehre und des Leibes Jesu Christi.

Literatur

  • Antonio Gramsci: Zur Politik, Geschichte und Kultur. Ausgewählte Schriften, Röderberg, Frankfurt/M. 1986, ISBN 3-87682-461-3, S. 221 f.
  • Robert Kehl: Christentum oder Paulinismus, 1961
  • Ulrich B. Müller: Zur frühchristlichen Theologiegeschichte. Judenchristentum und Paulinismus in Kleinasien an der Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert nach Christus, Mohn, Gütersloh 1976, ISBN 3-579-04085-5
  • Otto Pfleiderer: Der Paulinismus - Ein Beitrag zur Geschichte der urchristlichen Theologie, Reisland, Leipzig 1873
  • Hans-Martin Schenke, Gesine Schenke: Die Briefe des Paulus und Schriften des Paulinismus, Mohn, Gütersloh 1978, ISBN 3-579-04074-X (Einleitung in die Schriften des Neuen Testaments; Bd. 1)
  • Georg Schneider: Kernprobleme des Christentums. Eine Studie zu Paulus, Evangelium und Paulinismus, Klotz, Stuttgart 1959.

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