- Peenebrücke Wolgast
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Die Peenebrücke Wolgast ist eine Klappbrücke über den Peenestrom in Wolgast.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erste Pläne für die Errichtung einer festen Brücke über den Peenestrom gab es bereits in den 1920er Jahren. Denn wegen des zunehmenden Pkw-Verkehrs zu den Seebädern auf der Insel Usedom war die veraltete Dampffähre mehr und mehr überlastet. Immerhin wurden im Jahr 1930 223 685 Personen, 16702 Kraftwagen, 3505 Krafträder und 7970 Fuhrwerke gezählt, die mit der Fähre vom Festland auf die Insel übersetzten. Das Vorhaben sollte zudem den Wolgaster Gewerbetreibenden einen besseren Zugang zu den attraktiven Märkten der Seebäder ermöglichen und den von der Weltwirtschaftskrise gebeutelten Unternehmen der Stadt, vor allem dem Gussstahlwerk, wieder auf die Beine helfen. Die Gesamtkosten für den Brückenbau wurden damals auf 1 460 000 Reichsmark geschätzt. Nach längerem Streit um die Finanzierung konnte im Sommer 1933 endlich der Bau beginnen, der trotz zum Teil widriger Witterungsbedingungen innerhalb eines Jahres fertig gestellt wurde. Die Brücke wurde am 24. Juni 1934 eröffnet.
Ende April 1945 wurde die Peenebrücke von der abziehenden Wehrmacht gesprengt. Es dauerte fünf Jahre, ehe die in den Peenestrom gestürzten Überbauten geborgen und genau wie die Fundamente wieder so weit hergestellt waren, dass die Peenebrücke wieder befahrbar war. Am 27. März 1950 konnte Bürgermeister Backhaus sie für den Verkehr freigeben. Das Bauwerk erhielt nun den Namen Brücke der Freundschaft. Rund 40 Jahre erfüllte die ihre Funktion als wichtigste Nabelschnur der Insel. Durch den weiter stark zunehmenden Autoverkehr war ihr Zustand Anfang der 1990er Jahre allerdings so schlecht, dass Geschwindigkeits- und Lastbegrenzungen eingeführt werden mussten. Ein Neubau wurde von 1994 bis 1996 direkt neben der alten Brücke errichtet, welche nach der Fertigstellung des Neubaus abgerissen wurde. Ein Element der alten Konstruktion wurde zu einem Info-Terminal umgestaltet und steht jetzt auf dem Hafenvorplatz. Im Unterschied zu ihrer Vorgängerin war die neue Peenebrücke gleich für ein Gleis der Usedomer Bäderbahn ausgelegt. Für die Eisenbahnanbindung musste die Brückenzufahrt auf der Inselseite umgestaltet werden. Im Jahr 2000 konnte dann erstmals seit Sprengung der Hubbrücke Karnin wieder ein Triebwagen auf die Insel Usedom rollen.
Technik
Die Klappe der neuen Brücke ist rund 19 m breit und 42 m lang und wird von 45-kW-Motoren bewegt. Die Gegengewichte der Brücke sind durch ihre blaue Farbgebung weithin sichtbar. Für Schiffsdurchfahrten stehen 30,75 m zur Verfügung. Die Gesamtlänge der Brückenkonstruktion beträgt 247 m. Es wurden 2289 Tonnen Stahl verbaut und die Kosten betrugen 104 Millionen D-Mark.
Weblinks
Weitere Brücken
Die bislang einzige weitere Brücke zur Insel Usedom befindet sich in Zecherin. Die Hubbrücke Karnin wurde nach der Sprengung am Ende des Zweiten Weltkrieges nicht wiederaufgebaut. Auf der polnischen Seite Usedoms gibt es bisher nur Planungen zur Errichtung einer Brücke. In Wolgast ist im Zuge der Ortsumgehung eine weitere Straßenbrücke geplant, die nach derzeitigem Planungsstand als 42 m hohe Hochbrücke ausgeführt wird.
54.05472222222213.786666666667Koordinaten: 54° 3′ 17″ N, 13° 47′ 12″ OKategorien:- Klappbrücke
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