- Per Daniel Amadeus Atterbom
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Per Daniel Amadeus Atterbom (Aussprache: [ˌpæːɹ ˌdɑːniəl amaˌdeːɵs ˈatːəɹbʊm], * 19. Januar 1790 im Kirchspiel Åsbo; † 21. Juli 1855 in Uppsala) war schwedischer Dichter und Literaturhistoriker.
Leben
Atterbom besuchte das Gymnasium von Linköping und bezog 1805 die Universität Uppsala. Mit mehreren Freunden stiftete er hier 1807 den Aurorabund eine poetisch-kritische Gesellschaft, deren Hauptzweck war, die vaterländische Literatur aus den Banden des französischen Klassizismus und der akademischen Steifheit zu befreien und ihr einen nationalen Aufschwung zu geben. Ihr Organ war die Zeitschrift Phosphorus (1810-15), von der die Anhänger der neuen literarischen Richtung den Namen „Phosphoristen“ empfingen
Atterboms Genien und prosaische Aufsätze wirkten für die Zwecke des Blattes kräftig mit, trugen aber auch dazu bei, dass sich die Erbitterung der Akademiker hauptsächlich gegen ihn richtete. Von 1812 bis 1822 gab Atterbom den Poetisk kalender heraus. Er bereiste 1817-19 Deutschland und Italien, wurde nach seiner Rückkehr Lehrer des Kronprinzen Oskar in der deutschen Sprache und Literatur, darauf 1821 Dozent der Geschichte an der Universität Upsala und erhielt 1828 die Professur der Philosophie daselbst, die er 1835 mit der der Ästhetik vertauschte.
Durch seine 1839 erfolgte Aufnahme in die Akademie war der alte Streit zwischen den Phosphoristen und der Akademie vollends beigelegt. Atterbom starb 21. Juli 1855 in Uppsala.
Werk
Atterbom war ein bedeutendes, vorzugsweise lyrisches Dichtertalent, das nur durch den Einfluss der Schellingschen Philosophie und eine gewisse Hyperromantik stark beeinträchtigt wurde, wie sich namentlich in dem seiner Zeit vielbewunderten Romanzenzyklus Die Blumen („Blommorna“) zeigt. Wo er ungekünstelt und naturwahr auftritt, wie in vielen seiner kleineren Gedichte, z. B. in dem an seine Mutter gerichteten lyrischen Idyll Meine Wünsche („Mina önskningar“) und dem Zyklus Minnesänger in Schweden („Minnesangarne i Sverige“), erscheint sein Talent von hoher Liebenswürdigkeit. Seine Hauptwerke sind die dramatisierten Märchen:
- Die Insel der Glückseligkeit („Lycksalighetens Ö“, Upsala. 1824-27, 2 Bde.; deutsch von Neus, Leipzig 1831–1833, 2 Bde.) und
- Vogel Blau („Fogel Bla“), von welch letzterem indessen nur Fragmente vorliegen.
Vom dramatischen Standpunkt aus betrachtet, sind sie wenig befriedigend, enthalten aber zahlreiche lyrische Ergüsse von größter poetischer Schönheit. Großes Verdienst erwarb sich Atterbom durch seine literarisch-historischen Schilderungen von
- Schwedens Sehern und Dichtern („Sveriges siare och skalder“, Uppsala 1841-49, 5 Bde.) und das geistvolle Werk
- Poesiens historia (Örebro 1861-62, 4 Bde.). Auch seine
- Wanderungserinnerungen („Vandringsminnen“), in denen er seine Reiseeindrücke wiedergibt, enthalten viel Vortreffliches. Eine Gesamtausgabe seiner Werke *Samlade dikter , 6 Bde.;
- Samlade skrifter i obunden stil, 7 Bde.) erschien Örebro 1854-70.
Weblinks
- Literatur von und über Per Daniel Amadeus Atterbom im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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Wikisource: Per Daniel Amadeus Atterbom – Quellen und Volltexte (Schwedisch)
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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