- Atmosphären-Uhr
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Bei der atmosphärischen Uhr (auch Atmos-Uhr) wird die Energie zum Aufziehen aus Ausdehnung und Zusammenziehen einer mit Gas gefüllten Druckdose bei Änderung der Umgebungstemperatur bezogen. Es genügen etwa 2 °C Temperaturunterschied, damit die Uhr wieder für ca. 48 Stunden aufgezogen ist.
Wegen der geringen erzielbaren Energie wird ein Torsionspendel mit einer Halbschwingungsdauer von 30 Sekunden verwendet, und das mechanische Werk hat wenige Teile, die ohne Öl-Schmierung auskommen. Aufgrund der geringen zur Verfügung stehenden Energie gibt es keine Atmos mit Sekundenzeigern oder mit einem Läutewerk. Dagegen ist es wegen des langsamen Umlaufs kein Problem, eine Anzeige der Mondphasen zu betreiben, wie sie bei einigen Atmos-Modellen eingebaut ist.
Ebenfalls wegen der geringen Antriebsenergie würde jedes Staubteilchen den Ablauf empfindlich stören oder zum Stillstand bringen. Die Werke sind darum stets verglast. Die durchschnittlich erzielbare Ganggenauigkeit liegt bei etwa einer Minute Abweichung pro Monat. Sorgfältig regulierte Exemplare erreichen weniger als 30 Sekunden pro Monat. Vom Hersteller wurde in früheren Jahren empfohlen, spätestens nach 20 Jahren eine Überholung vornehmen zu lassen. Die erwartete Lebensdauer wurde mit "mehreren hundert" Jahren angegeben.
Die Uhr wurde von dem Schweizer Ingenieur Jean-Léon Reutter um 1928 erfunden. Die ersten Entwürfe arbeiteten noch mit der Ausdehnung einer Quecksilbersäule. In den 30er Jahren übernahm die Schweizer Uhrenmanufaktur Jaeger-LeCoultre den Entwurf, patentierte die Uhr und baut sie seitdem in Serie.
Die erste atmosphärische Uhr war die Coxsche Uhr, die in den 1760ern von James Cox und Jean-Joseph Merlin gebaut und von Cox als Perpetuum Mobile ausgegeben wurde.
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