Perikarderguß

Perikarderguß
Sonografische Darstellung eines Perikardergusses beim Hund. LV - linke Herzhauptkammer; LA- linker Herzvorhof; RV- rechte Herzhauptkammer; PE - Perikarderguss

Ein Perikarderguss ist eine Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel.

Inhaltsverzeichnis

Häufigkeit

Der Perikarderguss ist ein eher seltener Befund, der meist beim Ultraschall erkannt wird. Pleuraergüsse sind vergleichsweise viel häufiger. Punktionswürdige oder punktionsbedürftige Perikardergüsse sind noch einmal seltener.

Ursachen

Früher war der tuberkulöse Perikarderguss häufig, heute stehen maligne Ergüsse im Vordergrund. Möglich typische Ursachen sind:

  • entzündlich-infektiös
  • entzündlich-rheumatisch
  • maligne (Tumorzellbesiedlung des Perikardes)
  • nach einem Herzinfarkt
  • urämisch
  • posttraumatisch
  • postoperativ
  • iatrogen
    • nach einer Herzschrittmacherimplantation
    • durch eine Perforation bei der Koronardilatation

Komplikation

Die lebensbedrohliche Komplikation eines Perikardergusses ist die Herzbeuteltamponade. Dabei hat sich so viel Flüssigkeit im Herzbeutel angesammelt, dass das Herz an der Ausführung seiner Aufgaben gehindert wird und ausserdem der Herzmuskel nur noch ungenügend über die Koronararterien mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden kann.

Diagnostik

Die einfachste und schnellste Diagnostik ist heute der Ultraschall. Auch im CT kann man einen Perikarderguss gut sehen. Die Flüssigkeit des Perikardergusses kann man zytologisch auf maligne Zellen und auf Bakterien untersuchen.

Therapie

Ein kleiner Perikarderguss bedarf keiner Therapie. Je nach der Ursache kann man einen Perikarderguss medikamentös behandeln. Bei größeren Perikardergüssen sollte man eine therapeutische Entlastung mittels Perikardpunktion durchführen. Des Weiteren werden bei rezidiven Perikardergüssen folgende Therapien eingesetzt. So wird beispielsweise eine transkutane Perikardiotomie durchgeführt. Diese wird wie bei der Punktion durch die Brustwand unterhalb des Sternum praktiziert. Mit Hilfe eines Katheters und eines Ballons wird dann mit Druckluft ein Loch in die Wand des Perikardes gesprengt. Der Vorteil liegt darin das ein Erguss zunächst über einen längeren Zeitraum erst einmal ablaufen kann und eine konventionelle Behandlung möglich ist.

Siehe auch

Gesundheitshinweis
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