- Periode (Kryptologie)
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In der Kryptologie, speziell bei den polyalphabetischen Substitutionsverfahren, bezeichnet man als Periode die Anzahl der Zeichen, nach der sich das zur Verschlüsselung verwendete Alphabet wiederholt.
Inhaltsverzeichnis
Beispiele
Vigenère-Verschlüsselung
Bei der klassischen Verschlüsselungsmethode der Vigenère-Verschlüsselung stehen entsprechend der Buchstabenanzahl des üblichen lateinischen Alphabets insgesamt 26 verschiedene Alphabete zur Verfügung, die beispielsweise in Form einer klassischen Tabula recta angeordnet werden können, und von denen, durch das Schlüsselwort gesteuert, einige ausgewählt werden. Dabei bestimmt die Länge des Schlüsselworts die Anzahl der verwendeten Alphabete und damit die Periode der Verschlüsselung. Lange Kennwörter ergeben lange Perioden, was der kryptographischen Sicherheit der Methode gegen unbefugte Entzifferung zugutekommt. Zum Brechen („Knacken“) der Verschlüsselung kann der Friedman-Test dienen, der unter Benutzung des Koinzidenzindexes versucht, als ersten Schritt bei der Entzifferung die Länge der Periode zu erschließen.
Enigma-Maschine
Die Periodenlänge der deutschen Schlüsselmaschine ENIGMA I beträgt 26·25·26 = 16.900 Zeichen. Dies ergibt sich aus der Anzahl der verwendeten Walzen – meist wurden drei eingesetzt – und der Anzahl der Buchstaben jeder Walze, wobei der Faktor 25 bei der mittleren Walze durch eine (unwichtige) Anomalie des Fortschaltmechanismus verursacht wird. Die ENIGMA war aufgrund ihrer im Vergleich zur vorgeschriebenen Höchstlänge der Funksprüche von 250 Buchstaben relativ großen Periode gut gegen kryptanalytische Angriffe mithilfe des Friedman-Tests geschützt.
Siehe auch
Literatur
- Friedrich L. Bauer: Entzifferte Geheimnisse, Methoden und Maximen der Kryptographie. Springer, Berlin 2000 (3. Aufl.), ISBN 3-540-67931-6
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