- Persönlicher Dschihad
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Der Heilige Kampf ist ein von dem Hamburger Islamwissenschaftler Albrecht Noth eingeführter Begriff, der die individuell geführte militärische Tätigkeit zur Bekämpfung von Ungläubigen im Islam meint.
Dieser "Heidenkampf", den man auch als Privat-Dschihad bezeichnen könnte, wurde von einzelnen Kämpfern auf eigene Rechnung zur Erlangung des im Koran dem Märtyrer (Schahid) versprochenen göttlichen Lohnes an die Grenzen des Gebietes der Ungläubigen (Dar al-Harb) betrieben.
Noth lehnt die Übersetzung „Heiliger Krieg“ dafür nicht deswegen ab, weil es sich seiner Meinung nach bei dieser Tätigkeit nicht um militärische Unternehmungen handelt, sondern weil die militärische Tätitigkeit „[kein] räumlich oder zeitlich begrenztes kriegerisches Unternehmen bezeichne[t]“.
Noth unterscheidet vom "Heiligen Kampf" den "Heiligen Krieg", den er als staatlichen militärischen Kampf zur Erweiterung oder zur Verteidigung des islamischen Gebietes (Dar al-Islam) sieht. Noth stellt bei dieser Art des Dschihad das Adjektiv "heilig" in Frage, da diese Art von Dschihad nicht immer aus religiösen, sondern auch oft aus Gründen der Staatsräson geführt wurden.
Der "Heilige Kampf" wird vom traditionellen islamischen Schrifttum als überaus verdienstvoll gewertet. Die moderenen muslimischen Selbstmordattentäter sehen sich als Nachfolger dieser Privat-Mudschahidin.
Literatur
- Albrecht Noth: Heiliger Kampf und Heiliger Krieg im Islam und Christentum. Beiträge zur Vorgeschichte und Geschichte der Kreuzzüge. Ludwig Rohrscheid Verlag, Bonn 1966
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