- Peter Meining
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Unter dem Namen norton.commander.productions arbeiten und produzieren die Künstler und Theaterregisseure Harriet Maria Meining (* 1967) und Peter Meining (* 1971).
Profil
Seit 1995 realisieren sie Theaterinszenierungen, Performances, Kunstaktionen und Kurzfilme. Kennzeichnend für ihre Theaterarbeit ist ein technisch raffinierter Umgang mit Video und Film auf der Bühne. Mittels Collage/Schnitttechnik verfremden sie bekannte Stoffe, untersuchen und sezieren die jeweiligen Vorlagen und Figuren. Das Prinzip der Arbeit ist wie eine Versuchsreihe von Experimenten, in denen eine neuartige Struktur entsteht. Mit diesem künstlerischen Ansatz wurden klassische Stoffe (Woyzeck) oder Filmstoffe (Solaris, Frankenstein) neu interpretiert und für die Bühne bearbeitet. Die Programmatik kreist dabei immer um die Konfrontation des menschlichen Körpers mit der Medienwelt und ihren ästhetischen Oberflächen, aber auch ihren impliziten politischen Machtstrukturen.
Andreas Wilink schreibt in einem Porträt der Fachzeitschrift Theater heute (5/2006):
„Es ist Theater und gleichzeitig Theorie des Theaters. Die Dramen Realität wird nicht linear entwickelt, sondern reflektiert, filmisch konstruiert, mehrschichtig montiert und auf simultane Ebenen gehoben. Der Begriff Offenes Kunstwerk bietet sich an… In ihren theatralen Untersuchungen interessieren sich die Meinings, für den Befund als solches, für die Zustandsbeschreibung, während sie der psychologischen Erklärbarkeit oder Motivation einer Handlung nur geringe Bedeutung beimessen. Ihrem synthetischen Theater kann man beim Denken zusehen, was ein schönes Kompliment ist, vielleicht auch ein gefährliches. Sie verweigern narrative Geradlinigkeit, trennen Sprechakt und Sprecher, Körper und Seele, überqueren Assoziationsfelder, markieren Bruchstellen, häufig von der Kamera herbeigeführt. Die Faszination für Vorgänge, deren Mechanik in persönliche Katastrophen führt, hat etwas Kaltblütiges. Es ist, als spielen alle Stücke der Meinings in einem für sensible Menschen lebensbedrohlichen Jahr mit dreizehn Monden… Die Methode, das Material zu präparieren, lässt sie wie Anatome erscheinen, deren klinisches Instrumentarium neutralisierende, vereisende Wirkung hat. Den Psychopathologien des Alltags, ob in der Wohnstube wie bei Fassbinders Melodramen, in Labors oder Universum angesiedelt, ob „Tropfen“, der Amoklauf „Out of Control“, „Solaris“, „Frankensteins Allmachtsphantasie“ und Rosemaries Baby, ist eines gemeinsam: Es sind Protokolle der Vernichtung. Sie handeln von Entmächtigung und Überwältigung - von Menschen durch Menschen, durch höhere Gewalt, durch göttliche oder satanische Macht. Als skeptische Aufklärer jedenfalls wissen sie, dass Teufels Werk eher als Gottes Auftrag Erfolg hat.“
Kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet das Regieduo mit den Schauspielern Irm Hermann, Hermann Beyer, Lars Rudolph, Thomas Neumann, dem Performer Veit Sprenger, den Musikern Blixa Bargeld, Nikolaus Woernle, Caspar Brötzmann und der Band Tarwater. Ihre Arbeiten wurden unter anderem gezeigt im Theater Hebbel am Ufer Berlin, dem Mousonturm Frankfurt Main, FFT Düsseldorf, Gessnerallee Zürich, Festspielhaus Hellerau Dresden, brutWien, Münchner Kammerspiele, Schauspielhaus Hamburg,Schauspielhaus Hannover, Schauspielhaus Zürich, Schauspielhaus Dresden, Theaterhaus Jena. Gastspiele und Teilnahmen an internationalen Theater und Kunstfestivals führten ncp mehrfach nach Frankreich, Schweiz, Finnland und nach China.
Werkverzeichnis
Theater/Auswahl
- 1997 Genetik Woyzeck
- 1999 Kosmo(TEST)
- 2000 Terrain! Terrain! Pull up! Pull up!
- 2002 Out of Control
- 2002 Tropfen auf heiße Steine
- 2002 Luxus, Betteln für Prada! Betteln für Gucci
- 2004 Solaris
- 2005 Frankenstein
- 2005 Märchen, naive Fragen – komplexe Antworten (mit Veit Sprenger)
- 2006 Die Zone
- 2006 Preparadise Sorry Now
- 2006 Angst
- 2007 FilmKampfMaschine (mit Veit Sprenger)
- 2008 Anders
Filme/Auswahl
- 1999 Ein guter Mord, Experimentalfilm
- 2003 Grillenburg, Kurzspielfilm
kuratierte Festivals/ Auswahl
- 1999 HighLights (Festspielhaus Hellerau)
- 2007 Grenzgebiet Heimat (Festspielhaus Hellerau)
- 2008 Was ist das WERT (Festspielhaus Hellerau)
Ausstellung/Beteiligung/Auswahl
- Wings of Art - Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen
- Supernova - Palast der Republik Berlin, Filmfest NewYork
Weblinks
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