Petranovic

Petranovic

Monsignore Carlo Petranovic war ein Hauptmann der Ustascha und Mitarbeiter des Ustascha-Führers in Ogulin.[1]

Inhaltsverzeichnis

Ustascha und Kriegsverbrechen

In Ogulin wurden ca. 2.000 Serben ermordet. Der Monsignore hatte die Mörder dazu aufgehetzt und war an der Organisation der Morde beteiligt. "70 Verhaftungen und Exekutionen prominenter Serben" wurden auf seiner persönlichen Anweisung hin begangen.[2]

Flucht 1945

1945 floh er zusammen mit den übriggebliebenen Führern der Ustascha nach Österreich. Später sorgte Krunoslav Draganović für ihn in Italien. Jugoslawien stellte 1947 einen Antrag auf Auslieferung an die britischen Behörden. Der Antrag blieb dort unberücksichtigt. Gleichwohl stellte der britische Geheimdienst fest, dass er "kroatischen Emigranten und insbesondere Ustaschen dabei hilft, nach Argentinien zu fliehen."[3]

Fluchthilfe für NS- und Ustascha-Kriegsverbrecher und Kollaborateure

In Genua sorgte Monsignore für freie Schiffsplätze für sein Klientel. Bei der Fluchthilfe arbeitete er mit katholischen Hilfswerken um Erzbischof Giuseppe Siri und dem katholischen Hilfswerk Auxilium, das Petranovic vertrat, mit Reinhard Kopps, dem peronistischen Einwanderungsbüro der DIAE, Franz Ruffinengo[4], der kroatischen Caritas und Krunoslav Draganović zusammen. Zu den Kriegsverbrechern, die der Kirchenmann bei der Flucht nach Argentinien Anfang 1947 unterstützte, gehörte "die Gruppe um Stjepan Hefer, Mile Starčević und Vjekoslav Vrančić."[5] Allerdings scheiterte seine Unterstützung für den Kommandeur der Ustascha-Luftwaffe Vladimir Kren. Kren wurde kurz vor seiner Einschiffung verhaftet. Monsignore Petranovic setzte sich für seine Freilassung ein. Kren gehörte zu den wenigen, die London der kommunistischen Gerichtsbarkeit übergab.[6]

Die heute bekannten Details seiner Beteiligung an der Fluchthilfe für Kriegsverbrecher wurden 2002 von dem argentinischen Journalisten Uki Goñi veröffentlicht.

Quelle

  • Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006

Einzelnachweise

  1. Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006, S. 227
  2. Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006, S. 227. Zitat Goñi: ebenda
  3. Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006, S. 227. Zitat Britischer Geheimdienst: zitiert nach Goñi ebenda
  4. zu Franz Ruffinengo s.a. Theo Bruns: Der Vatikan und die Rattenlinie. Wie die katholische Kirche Nazis und Kriegsverbrecher nach Südamerika schleuste [1]
  5. Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006, S. 227. Zitat Goñi: ebenda. Hefer und Vrančić waren Minister, siehe Liste der Politiker im Unabhängigen Staat Kroatien.
  6. Uki Goñi: Odessa. Die wahre Geschichte. Fluchthilfe für NS-Kriegsverbrecher. Berlin/Hamburg 2006, S. 227

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