Pfahlbausiedlung

Pfahlbausiedlung
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Eine rekonstruierte Pfahlbausiedlung (Pfahlbaumuseum Unteruhldingen)

Pfahlbausiedlung ist ein veralteter archäologischer Begriff der im zirkumalpinen Raum durch den neueren Begriff Feuchtbodensiedlung ersetzt wurde, weil die neuere Forschung davon ausgeht, dass diese Bauweise nicht nur im Uferbereich von Seen (also an offenen Gewässern) existierten, sondern auch in sumpfigem Gelände das durch einen Seespiegelanstieg überflutet wurde. Durch den Luftabschluss und der Konservierung durch das Wasser blieben organische Stoffe an diesen Stellen gut erhalten. Ein Beispiel ist Ljubljanska Barje (im Laibacher Moor), Slowenien.

Inhaltsverzeichnis

Namensstreit

Pfahlbausiedlungen und Pfahlbauten sind nach den neuesten Untersuchungen[1] wieder als Begriffe akzeptiert. Damit ist der langandauernde "Pfahlbaustreit" um die Lage dieser Siedlungen beendet. Echte Pfahlbauten sind am Bodensee inzwischen in Hornstaad (Neolithikum), Sipplingen (Jungneolithikum) oder Bodman (Bronzezeit) und Unteruhldingen (Bronzezeit) belegt.

UNESCO-Weltkulturerbe

Aktuell läuft ein Antragsverfahren bei der UNESCO in Paris auf Erklärung zum Weltkulturerbe aller Länder mit Pfahlbau- oder Feuchtbodensiedlungen. Im März 2009 gab der Archäologe Helmut Schlichtherle bei einem Vortrag im Haus des Gastes in Unteruhldingen bekannt, dass die Pfahlbauten im Voralpenraum sehr gute Chancen haben UNESCO-Weltkulturerbe zu werden, da es auf der Welterbeliste bisher „viel zu wenig aräologisches Kulturgut gibt und bisher kein einziges unter Wasser“. Von den 750 bis Mitte März 2009 entdeckten Pfahlbaustätten in Mitteleuropa hat ein internationales Team bisher 37 Stationen als Vorschläge für die Liste ausgewählt.[2] 2011 oder 2012 werde wohl die Entscheidung fallen.[3]

Konservierung

Taucharchäologe Joachim Köninger, der die Auskartierung der Pfahlfelder in Vorbereitung des Unesco-Antrags leitete, stellte im März 2009 in Uhldingen neue Ergebnisse der Unterwasserarchäologie im Bereich der Konservierung der Eichenpfähle vor. Der größte Feind der Pfähle ist die Erosion, zwischen 1989 und 2004 hat sie bis zu 35 Zentimeter betragen. Derzeit testet man dort, ob man diese durch Kiesauflagen aufhalten kann.[3] Wenn die starke Erosion nicht gestoppt wird, könnten nach Aussage von Schlichtherle in den nächsten zwei Jahrzehnten 80 der rund 100 Pfahlbausiedlungen am Bodensee verschwinden. Eine weiter Gefahr sind die Seeschwankungen. Die extreme Trockenperiode im Winter lege die Reste der Pfahlbauten in den Flachwasserzonen trocken. Solche außergewöhnlichen Wetterlagen und Klimasituationen wird es künftig öfter geben, sind sich Wissenschaftler einig.[4].

Einzelnachweise

  1. siehe: Dunning & Hafner, 2004 sowie Schöbel 2005
  2. Sylvia Floetemeyer: Uhldingen-Mühlhofen. Pfahlbauten bald Weltkulturerbe? In: Südkurier vom 19. März 2009
  3. a b Sylvia Floetemeyer: Pfahlbauten werden vielleicht Weltkulturerbe In: Südkurier vom 19. März 2009
  4. Adalbert Brütsch: Am See wird's wärmer und extremer. In: Südkurier vom 15. Juli 2006

Literatur

  • Helmut Schlichterle (Hrsg.): Pfahlbauten rund um die Alpen. Theiss, Stuttgart 1997. ISBN 3-8062-1146-9 (Archäologie in Deutschland. Theiss, Stuttgart 1992ff. Sonderheft.) ISSN 0176-8522
  • Cynthia Dunning und Albert Hafner: Das Projekt "Pfahlbauten des Alpenraumes als UNESCO Welterbe". Informationen zur Nominierung auf die "liste indicative" der schweizerischen Bundesregierung von Dezember 2004. In: Philippe Della Casa und Martin Trachsel (Hrsg.): Wetland Economies and Societies. Chronos: Zürich 2005. 297-298.
  • Gunter Schöbel: Pfahlbauquartett, 150 Jahre Pfahlbauforschung - Ein Rückblick. Plattform 13/14, 2004/2005. Zanker: Markdorf 2006, 5-29. (ISSN-Nr.: 0942-685X)

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