- Keutschacher See
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Keutschacher See Ostteil des Keutschacher Sees mit Halbinsel Geographische Lage Kärnten, Österreich Zuflüsse Rakouzabach, Weißenbach Abfluss Reifnitzbach (in den Wörthersee) Orte am Ufer Plescherken, Plaschischen Daten Koordinaten 46° 35′ 10″ N, 14° 9′ 40″ O46.58611111111114.161111111111506Koordinaten: 46° 35′ 10″ N, 14° 9′ 40″ O Höhe über Meeresspiegel 506 m ü. A. Fläche 1,327 km² Volumen 13.600.000 m³ Maximale Tiefe 15,6 m Mittlere Tiefe 10,3 m Der Keutschacher See (slowenisch: Hodiško Jezero) liegt in Kärnten, Österreich südlich des Wörthersees. Mit einer Fläche von 1,32 km² ist er der sechstgrößte der Kärntner Seen. 1864 wurde hier eine Pfahlbausiedlung aus der Jungsteinzeit entdeckt. Am Südufer des Sees befinden sich zwei FKK-Campingplätze.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der See liegt im Keutschacher Seental im Bereich der Sattnitz, das seine Entstehung einem Seitenast des Draugletschers verdankt. Dieser hat die tektonisch vorgeformte Talfurche überformt. Der See war in der Vergangenheit deutlich größer als heute, dies ist aus den ausgedehnten Moorflächen östlich und nördlich des Sees ersichtlich.
Der See hat eine länglich-ovale Gestalt. Im Westen liegt eine Bucht, hier münden die Zuflüsse. Im Osten liegt eine schmale Halbinsel, die rund 400 m in den See hineinragt. In der Mitte des Sees liegt eine Untiefe, wo das Wasser nur 1,6 m tief ist. Halbinsel wie Untiefe sind Teil von Felsrippen, die unter dem Seeboden in Südwest-Nordost-Richtung streichen. Seine maximale Tiefe von 15,6 m erreicht der See nahe der Untiefe in der Seemitte. Im Westen des Sees schließen sich Verlandungsflächen an, die mit ihren Mooren bis zum Hafnersee reichen. Hier liegt auch ein kleiner Teich, der sogenannte Moorteich. Das Moor ist mit Seggen und Schilf bestanden.
Das Einzugsgebiet des Sees umfasst 28,4 km². Davon sind rund 54 % Wald, 30 % landwirtschaftliche Nutzflchen, 6 % Gewässer, der Rest sind Siedlungs- und Erholungsflächen. [1]
Hydrologie und Ökologie
Ein Zufluss des Keutschacher Sees ist der Rakoza- oder Rodabach, der durch den Hafnersee fließt. Die Moore im Osten des Sees entwässern über einen kleinen Bach (Moorbach) ebenfalls in den Keutschacher See, die weiter östlich gelegenen Teile des Seentals entwässsern aber Richtung Osten. Von der Sattnitz her münden der Weißenbach sowie zwei namenlose Bäche ein.[2]
Der See erwärmt sich im Frühjahr rasch und erreicht regelmäßig Wassertemperaturen in der Seemitte von über 25 °C. Die Randbereiche werden noch wärmer. Im Winter friert er regelmäßig zu und besitzt oft von Jänner bis März eine geschlossene Eisdecke.
Die theoretische Wassererneuerungszeit beträgt 0,8 Jahre, der mittlere Abfluss 0,56 m³/s.[1]
Der See ist holomiktisch und hat zwei Zirkulationsphasen im Frühling und im Herbst.[1]
Das Seewasser hat eine Härte von rund 10 Härtegraden, ist somit mittelhart. Die elektrische Leitfähigkeit liegt bei 280 bis 330 µS/cm. Die Phosphor-Konzentration im Oberflächenbereich liegt bei etwa 8 mg pro m³, der See ist damit als oligotroph, also nährstoffarm, einzustufen.
Die vorherrschenden Algen sind die Dinoflagellaten Ceratium hirundinella und Gymnodinium helveticum, sowie verschiedene Kieselalgen der Gattung Cyclotella. Das tierische Plankton setzt sich aus 14 Arten von Rädertierchen und mehreren Kleinkrebsen zusammen: Eudiaptomus gracilis, Mesocyclops leuckarti, Thermocyclops sp., und die Wasserfloharten Daphnia hyalina, Daphnia cucullata, Bosmina longirostris, Diaphanosoma brachyurum, Ceriodaphnia pulchella und Leptodora kindtii. Im sauerstoffarmen Tiefenwasser dominiert die Büschelmücken-Larve Chaoborus flavicans.
Etwa 1975 wurde die Wandermuschel (Dreissena polymorpha) in den See eingeschleppt, ihre Larve ist Bestandteil des Plankton.
Die Hauptfischarten waren 1992 Güster und andere Karpfenfische, daneben auch Hecht und Wels.[1] 2009 waren die Hauptfische Barsch, Rotauge und Rotfeder, wobei der Barsch rund die Hälfte aller Individuen stellt.[2] Der Wels ist nach wie vor gut vertreten. [2]
Im 20. Jahrhundert wurden Forellenbarsch, Zander, Aal, Amurkarpfen, Silberkarpfen und Reinanken[2] eingesetzt, vereinzelt kommt auch die eingesetzte Seeforelle vor.[1] In den letzten Jahren konnten Amur- und Silberkarpfen nicht mehr nachgewiesen werden.[2]
Insgesamt gibt es 19 Fischarten: Reinanke, Seeforelle, Hecht, Wels, Aal, Aitel, Brachse, Bitterling, Güster, Karausche, Karpfen, Laube, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Silberkarpfen, Barsch, Zander und Forellenbarsch.[2]
In den Uferbereichen des Sees sowie in Zu- und Abflüssen gibt es Vorkommen des Edelkrebses.[2]
Nutzung
Der See befindet sich in Privatbesitz und ist ein beliebtes Badegewässer. Auch die Fischereirechte sind in Privatbesitz, der Angelsport spielt eine gewisse Rolle. Im Winter dient der See dem Eislauf.
Am Südufer befinden sich Campingplätze für 3.000 Gäste.[1]
Pfahlbausiedlung
Auf der Untiefe im See befand sich vor rund 6000 Jahren eine Pfahlbausiedlung, die rund 300 Jahre genutzt wurde. Sie zählt zur ältesten von vier Pfahlbauperioden in Mitteleuropa. Der Wasserspiegel des Sees dürfte damals rund 1,5 m tiefer gelegen haben als heute, die Untiefe daher zum Teil als Insel aus dem Wasser geragt haben. Die Pfähle wurden aus verschiedenen Holzarten hergestellt. Zwei Eichenstämme wurden dendrochronologisch auf das Schlägerungsjahr 3947 und 3871 v. Chr. datiert. Radiometrische Daten anderer Funde werden mit 4340 bis 3780 v. Chr. angegeben. In der Siedlung gab es zwei Haustypen: Blockhäuser mit lehmverschmierten Wänden sowie Fachwerkhäuser aus Rutengeflecht. Die Anzahl der Häuser ist nicht bekannt. Das in der Siedlung gefundene Tongeschirr wird dem Typus Lasinja-Kanzianiberg zugeordnet, der zur donauländischen Klutur der Kupferzeit gehört. Unter den gefundenen Tierknochen dominiert Jagdwild, besonders der Rothirsch mit 59 %. Rinder sind mit 13 % ebenfalls in nennenswertem Ausmaß vertreten. Belegt ist auch die Kupferverarbeitung, die Funde sind aber nicht sicher in die früheste Periode einzuordnen. [3]
Naturschutz
Mit Ausnahme des Nordufers liegen die meisten Teile des Sees wie seines Einzugsgebietes im Landschaftsschutzgebiet Keutschacher Seental.
Belege
- Hans Sampl: Seen und Teiche des Keutschacher Seentals. In: Bettina Golob, Helmut Zwander (Hrsg.): Die Sattnitz. Konglomerat der Natur im Süden Kärntens. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Klagenfurt 2006, ISBN 3-85328-041-2, S. 29-44.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Kärntner Institut für Seenforschung: Kärntner Seenbericht 1992. 60 Jahre Seenforschung, 30 Jahre Seensanierung. (= Veröffentlichungen des Kärntner Instituts für Seenforschung 7) Klagenfurt 1992, S. 119-134.
- ↑ a b c d e f g Keutschacher See (Kärntner Institut für Seenforschung), abgerufen 9. Februar 2011.
- ↑ Paul Gleirscher: Vom urzeitlichen Leben am Wasser. In: Bettina Golob, Helmut Zwander (Hrsg.): Die Sattnitz. Konglomerat der Natur im Süden Kärntens. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten, Klagenfurt 2006, ISBN 3-85328-041-2, S. 53-694
Weblinks
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