Pfalz D.IIIa

Pfalz D.IIIa
Pfalz D.III Prototyp
Pfalz D.III der Marine-Jasta 2
Diese Beutemaschine wurde von den Briten ausgiebig getestet
Pfalz D.IIIa
Pfalz D.IIIa, Vizefeldwebel Max Holtzem, Jasta 16
Pfalz D.IIIa, Jasta 5

Die Pfalz D.III war ein Jagdeinsitzer der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Seit 1913 stellten die Pfalz Flugzeugwerke Maschinen der Typen Morane und Otto in Lizenz her. Im Verlaufe des des Ersten Weltkrieges wurden hauptsächlich die Pfalz A.I und Kampfeindecker gebaut. Nachdem erfolglosen Versuch, einen eigenen Doppeldecker (D.4) zu entwickeln, hatte Pfalz Flugzeuge vom Typ Roland D.II und D.IIa in Lizenz gefertigt. Als nach etwa 200 gelieferten Maschinen die Produktion auslief, waren erneut Kapazitäten für eigene Entwicklungen frei.

Die Pfalzwerke hatten wie andere Hersteller auch eine erbeutete Nieuport 11 erhalten, und nun versuchten Chefkonstrukteur Rudolph Gehringer und seine Ingenieure Paulus und Goldmacher, den Entwurf für ein neues Flugzeug möglichst stark anzupassen, ohne die Schwächen der Nieuport mit zu übernehmen. Vor allem wurde der Rumpf in der für die Roland-Flugzeuge typischen Wickelrumpfbauweise gefertigt. Dabei wurden dünne Sperrholzplatten über Kreuz auf das Rumpfgerüst geleimt, was zu großer Stabilität und guten aerodynamischen Eigenschaften führte. So entstand die D.III als die erste wirklich erfolgreiche Eigenkonstruktion der Pfalz-Flugzeugwerke. Die Maschine, im April 1917 entworfen, kam mit einem 160 PS Mercedes D.III-Motor im Juni in die Erprobung. Im April hatte Pfalz eine erneute Order über 100 weitere Roland D.III erhalten; diese wurde nach Lieferung von 30 Flugzeugen gestoppt durch eine Order über 70 Pfalz D.III ersetzt, die die Inspektion der Fliegertruppen nach der offiziellen Typenprüfung in Berlin-Adlershof um weitere 300 auf 370 erhöhte. Tatsächlich wurden nur 260 geliefert, als die Produktion stattdessen auf die D.IIIa umgestellt wurde.

Pfalz D.III

Die Pfalz D.III war ein konventionelles Modell. Der Rumpf wurde in Schalenbauweise gefertigt und war stromlinienförmig mit Sperrholz umwickelt. Bemerkenswert war der durch einen doppelten Holm sehr stabile Unterflügel, der auch maßgeblich die guten Leistungen der Maschine im Sturzflug beeinflusste. In großen Höhen konnte die Pfalz D.III sogar streckenweise die Leistungen der etwas instabileren Albatros-Flugzeuge übertreffen.

Das Fahrwerk war, wie zur damaligen Zeit üblich, ein Starrfahrwerk. Der von Mercedes gelieferte Motor erreichte eine passable Leistung und war mit einem Teeves and Braun Flächenkühler verbunden. Zwei starre vorwärtsgerichtete 7,92 mm MG 08/15 entsprachen der Standardbewaffnung. Diese MG waren in den Rumpf integriert, was die Bedienung, insbesondere die Beseitigung von Ladehemmungen während des Fluges erschwerte. Die von Franz Schneider entwickelte Synchronisationstechnik, die bei der Fokker E.III erstmalig Verwendung fand, wurde auch hier eingebaut.

Pfalz D.IIIa

Die D.IIIa unterschied sich durch abgerundete Flügelenden und Leitwerkflächen. Die MGs wurden so montiert, dass sie für den Piloten und das Bodenpersonal leichter erreichbar waren. Der Motor wurde ebenfalls verbessert und erzielte eine höhere Leistung.

Einsatz

Die Pfalz D.III erschien ab August 1917 an der Front; zunächst bei der Jasta 10, dann bei der Jasta 4 und bei den seit Juli in bayerische Einheiten umgewandelten Jastas 16, 23, 32, 34 und 35. Sie erwies sich der Albatros D.III überlegen, erreichte aber nicht die Geschwindigkeit der schnelleren Albatros D.V und die Steigfähigkeit der wendigeren Fokker Dreidecker. Außerdem drohte sie im Kurvenflug bei niedriger Flughöhe abzuschmieren. Vor allem die neuesten Jagdflugzeuge der Alliierten wie die Royal Aircraft Factory S.E.5a, die Sopwith Camel oder die SPAD S.XII waren ihr überlegen. Dennoch war sie bei den Piloten beliebt, denn sie galt als zuverlässig und insbesondere als robuster als die bei Sturzflügen zu Flügelbrüchen neigende Albatros D.V. Die Pfalz D.III war sehr beschussfest und daher besonders für den Sturzflugangriff auf feindliche Fesselballons geeignet, wenn sie auch durch ihre Bauweise auch schneller als andere Flugzeuge in Brand geschossen werden konnte. Erfolgreiche Kampfflieger wie Julius Buckler und Heinrich Gontermann erzielten mit ihr zahlreiche Abschüsse von Fesselballons.

Vornehmlich bayrische Jagdstaffeln wurden mit dieser aus der im damals bayerischen Speyer gefertigten Maschine ausgerüstet. Ende Oktober 1917 waren bereits 145 Flugzeuge im Fronteinsatz, am 31. Dezember 1917 standen 276 D.III und 114 D.IIIa an der Front. Auch die neu aufgestellten Jastas 76-80 und die Marine-Feld-Jastas erhielten Pfalz D.III/D.IIIa. Es kam jedoch zu Reklamationen über Flügelzittern, und als die Techniker der Jasta 24 am Querruder einer Maschine tatsächlich einen Bruchschaden entdeckten, musste Pfalz alle Querruder austauschen und verstärken.

Während die D.III allmählich zurück ging, wuchs die Zahl der D.IIIa auf 433 im April 1918; 46 Jastas hatten Pfalz-Jäger in ihrem Bestand. Selbst nach Zulauf der Fokker D.VII waren im August 1918 immer noch 166 Maschinen im Einsatz; das letzte Flugzeug wurde erst im Oktober 1918 aus dem Fronteinsatz ausgesondert.

Es wurden etwa 260 Pfalz D.III und 750 D.IIIa gefertigt. Die letzte, zwischen Mitte April und 15. Mai 1918 gefertigte Serie wurde mit einem zweiten Kühler ausgestattet und an die türkische Fliegertruppe geliefert.

Technische Daten

Kenngröße D.III D.IIIa
Baujahr: 1917 1918
Einsatzzweck: Jagdflugzeug Jagdflugzeug
Länge: 9,40 m 9,40 m
Spannweite: 9,40 m 9,40 m
Höhe: 2,67 m 2,67 m
Flügelfläche: 22,17 m² 22,17 m²
Leergewicht: 695 kg 697 kg
Startgewicht: 932 kg 834 kg
wassergekühlter Reihenmotor: Mercedes D.III, 160 PS Mercedes D.IIIa, 180 PS
Höchstgeschwindigkeit: 169 km/h in NN 181 km/h in NN
Steigzeit auf 1.000m: 3 Min 17 Sek
Steigzeit auf 1.500m: 7 Min
Steigzeit auf 3.000m: 11 Min 45 Sek 5 Min 33 Sek
Dienstgipfelhöhe: 5.500 m 6.000 m
Reichweite: 400 km 400 km
Flugdauer: 2 Std 30 Min 2 Std
Bewaffnung: 2 MG 2 MG
Besatzung: 1 1

Heute

Zwei Nachbauten der Pfalz D.III wurden im Film „Der blaue Max“ verwendet.

Bei der PFW Aerospace AG (ehemals Pfalz-Flugzeugwerke) wurde durch die Auszubildenden ein flugfähiger Nachbau der DIII hergestellt, der zur Zeit auf dem Werksgelände ausgestellt ist. Leider ist diese D.III nicht zugelassen.

Zwei weitere D.III werden derzeit nachgebaut.[1].

Eine Originalmaschine ist im Australian War Memorial Museum erhalten.

Quellen

Einzelnachweise/Anmerkungen

  1. http://www.airventure.de/news_fokker_team.htm

Literatur

  • Angelucci, Enzo; Matricardi, Paolo: Flugzeuge von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg, Wiesbaden 1976, ISDN 3-8068-0391-9
  • Kroschel, Günter; Stützer, Helmut: Die deutschen Militärflugzeuge 1910-18, Wilhelmshaven 1977
  • Munson, Kenneth: Kampfflugzeuge 1914–19, Zürich 1968, Nr. 9
  • Nowarra, Heinz: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914-18, München 1959
  • Rimell, Ray; Grosz, Peter M.: Pfalz D.III, Wind-Sock Datafile, Berkhamsted 1988
  • Grosz, Peter M.: Pfalz D.IIIa, Wind-Sock Datafile, Berkhamsted 1990
  • Sharpe, Michael: "Doppeldecker, Dreifachdecker & Wasserflugzeuge", Gondromverlag, Bindlach, 2001 ISBN 3-8112-1872-7

Weblinks

Siehe auch:

Liste von Flugzeugtypen


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