- Pferdewissenschaft
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Die Hippologie ist die Wissenschaft vom Pferd.
Da das Pferd bereits lange vor der Zeitwende für die Menschheit von hoher Bedeutung war, finden sich bereits früh erste schriftliche Zeugnisse zu Zucht, Haltung, Ausbildung und Training von Pferd und Reiter beziehungsweise Fahrer. Das erste dieser Zeugnisse stammt vom mitannischen Stallmeister Kikkuli und datiert auf das 14. Jahrhundert vor Christus. Dieses Werk beschreibt Training und Pflege von Wagenpferden, über die Übersetzung der Fachbegriffe herrscht bis heute keine Einigkeit. Auch aus mittelassyrischer Zeit liegt ein Text über die Pferdeausbildung vor. Das erste große Werk zur Reitkunst stammt von Xenophon, der bereits im 4. Jahrhundert das versammelte Reiten beschreibt, und dessen Werk bis heute Gültigkeit besitzt.
Die erste post-antike, europäische Abhandlung über die Reitkunst, Livro da ensinança de bem cavalgar toda sela, wurde von Dom Duarte I., König von Portugal, dem Philosophenkönig, um 1434 verfasst, das einzige Manuskript befindet sich in der Bibliothek François Mitterrand.
In den bedeutenden Reitschulen der Renaissance gehörte das vertiefende Studium der Pferdewissenschaft und der Pferdeheilkunde zur praktischen Reitausbildung in der Reitbahn (siehe Reitkunst) selbstverständlich dazu, so beschäftigt sich auch die Ecole de Cavalerie (1733) von Guérinière detailliert mit Fragen der Haltung, Pferdepflege, Fütterung und Pferdemedizin.
Im späten 18. Jahrhundert wurde dann Veterinärmedizin als Fachdisziplin an den ersten Universitäten gelehrt, bei der die Pferdeheilkunde anfangs und auch heute wieder einen bedeutenden Rang einnimmt. Etwas später entstanden, häufig den Veterinärinstituten angeschlossen, die ersten Hufbeschlagsschulen. Eine Entsprechung zur Hippologie gibt es für keine andere Tierart, auch nicht für den, ähnlich wie das Pferd hochgeschätzten "besten Freund des Menschen", den Hund.
Heute befasst sich die Wissenschaft vom Pferd unter anderem mit der Entstehungsgeschichte der Arten der Gattung Einhufer und der Hauspferderassen (z. B. Archäologie, Genanalysen), ihrem Gebäude/Exterieur (z. B. röntgenologische Studien) und ihrem natürlichen Verhalten (Freilandforschung), immer auch mit dem Ziel dadurch Rückschlüsse zu gewinnen zum praktischen Verständnis des Hauspferds, seines Gebäudes, medizinischer Probleme oder Probleme beim Reiten, seines Verhaltens, und seiner optimalen Haltung durch den Menschen. Auch die Kulturgeschichte des Reitens und der Nutzung des Pferdes durch den Menschen und die kulturgeschichtliche Beziehung Mensch-Pferd wird durchleuchtet. Pferdewissenschaft wird seit 2006 auch als Masterstudiengang in der Hochschulausbildung angeboten.
Siehe auch
Literatur
- Michael Schäfer: Handbuch Pferdebeurteilung. Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 978-3440072370.
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