- Pfettendach
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Das Pfettendach ist eine der traditionellen Dachkonstruktionen zur Herstellung eines geneigten Daches. Sein namensgebendes Hauptmerkmal sind die waagerechten Pfetten, auf denen die geneigten Dachsparren aufliegen.
Ein anderes Konstruktionsprinzip verfolgt das Sparrendach, beziehungsweise das Kehlbalkendach als eine Sonderform des Sparrendaches.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das historische Pfettendach stammt aus dem Mittelmeerraum und war ursprünglich ein Flachdach.[1] Das Sparren- und das Kehlbalkendach gelten demgegenüber als die ältesten Formen der Dachkonstruktionen in Mittel- und Nordeuropa, im Verlauf des 19. Jahrhunderts wurden sie in Deutschland durch das Pfettendach verdrängt.[2] Heute gilt das Pfettendach als das dominierende Konstruktionsprinzip bei geneigten Dächern. Es ermöglicht größere Sparrenlängen und somit die Ausführung größerer Dachtragwerke als das Sparrendach.
Konstruktion
Das Pfettendach besteht aus mehreren, hintereinander in Firstrichtung gestaffelten Sparren, die hier auch als Rofen bezeichnet werden. Diese liegen auf den Pfetten auf, welche die Lasten nach unten abtragen. Beim hölzernen Pfettendach geschieht dies in der Regel mittels einer Aufklauung: eine 2 bis 4 cm tiefe Klaue (oder Kerve) im Sparren sorgt für Halt auf der Pfette. Als zusätzliche Sicherung dient bei traditionellen Konstruktionen ein Sparrennagel. Heute existieren auch sogenannte Sparrenpfettenanker als Holz-Verbinder.
Beim Pfettendach können die Sparren der gegenüberliegenden Dachflächen (Sparrenlagen) – anders als beim Sparrendach – auch versetzt liegen. Ein zusammengehöriges Sparrenpaar ist nicht erforderlich. Insofern eignet sich das Pfettendach neben der Konstruktion von Satteldächern auch für Pultdächer. Das Pultdach wird auch als die ursprüngliche Form der Pfettentragwerke betrachtet, das Pfettendach als Satteldach ist insofern die Kombination zweier Pultdächer mit einer gemeinsamen Firstpfette.[3]
Vorteile und Nachteile
Im Holzbau hat das Pfettendach gegenüber Sparren- und Kehlbalkendächern sowohl Vor- als auch Nachteile.
Als Vorteile gelten:[4]
- Kleine Horizontalkräfte, daher keine aufwendigen Drempelkonstruktionen im Traufbereich notwendig.
- Die Errichtung großer Dachgauben bereitet keine Schwierigkeiten.
- Walmkonstruktionen sind problemlos.
- Günstiger Holzverbrauch bei kleinen Dachneigungen.
- Einfacher Zuschnitt und einfache Montage.
Als Nachteile gelten:[5]
- Im Dachraum sind Stiele (und Kopfbänder) oder Mauerauflager notwendig, der Dachraum ist insofern nicht frei.
- Stiellasten müssen von der Decke des darunterliegenden Geschosses aufgenommen werden.
- Größerer Holzverbrauch bei größerer Dachneigung.
Einzelnachweise und Fußnoten
- ↑ Satz nach Hagen Prehl: Hölzerne Dachkonstruktionen, 2. Auflage, Düsseldorf, 2001, Werner Verlag, S. 29
- ↑ Satz nach Hagen Prehl: Hölzerne Dachkonstruktionen, 2. Auflage, Düsseldorf, 2001, Werner Verlag, S. 18 und 19
- ↑ Satz nach Hans-Jürgen Sterly: Kehlen im Ziegeldach, 1984, R. Müller, S. 26
- ↑ Aufzählung nach Hagen Prehl: Hölzerne Dachkonstruktionen, 2. Auflage, Düsseldorf, 2001, Werner Verlag, S. 29 und 30
- ↑ Aufzählung nach Hagen Prehl: Hölzerne Dachkonstruktionen, 2. Auflage, Düsseldorf, 2001, Werner Verlag, S. 29 und 30
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