Pfünz

Pfünz


Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Walting
Walting
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Walting hervorgehoben
48.91666666666711.3395Koordinaten: 48° 55′ N, 11° 18′ O
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Eichstätt
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Eichstätt
Höhe: 395 m ü. NN
Fläche: 39,77 km²
Einwohner: 2381 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 60 Einwohner je km²
Postleitzahl: 85137
Vorwahl: 08426
Kfz-Kennzeichen: EI
Gemeindeschlüssel: 09 1 76 165
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: VG Eichstätt
Pfahlstr. 17
85072 Eichstätt
Webpräsenz:
Bürgermeister: Hans Mayer (CSU/FW)
Lage der Gemeinde Walting im Landkreis Eichstätt
Karte

Walting ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Eichstätt und bildet mit den Gemeinden Pollenfeld und Schernfeld die Verwaltungsgemeinschaft Eichstätt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Walting liegt in der Region Ingolstadt. Der Ort ist Pfarrsitz (Filialen: Rieshofen, Inching und Rapperszell).

Gemeindegliederung

Es existieren folgende Ortsteile: Pfünz (mit Almosmühle), Inching (mit Brunnmühle), Rapperszell, Walting (mit Affenthal), Rieshofen mit Isenbrunn, Pfalzpaint und Gungolding (mit Forstermühle und Ziegelhof).

Geschichte

Bis 1803 war Walting ein Amt des Hochstiftes Eichstätt und gehörte dann zum Fürstentum Eichstätt des Erzherzogs Ferdinand von Toskana. Seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 gehört der Ort zu Bayern. Die Gemeinde entstand 1818. 1972 schlossen sich Gungolding, Pfalzpaint, Pfünz, Rapperszell, Rieshofen, Isenbrunn und Walting zur Gemeinde Walting zusammen. 1978 kam Inching hinzu.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 1.595, 1987 dann 1.888 und im Jahr 2000 2.363 Einwohner gezählt.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Walting hat 14 Mitglieder.

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 1990 Hans Mayer von der (CSU/Freie Wähler).

Wappen

Blasonierung: „In Silber eine linke rote Wellenflanke, darin ein wachsender silberner Bischofsstab, vorne über drei, zwei zu eins gestellten sechsstrahligen roten Sternen ein schwarzer Kübelhelm mit Stierhörnern und Stierohren als Helmzier.“

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 824 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 78 T€.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Walting
Walting, Pfarrkirche St. Johannes
Walting, St. Leonhard
Kastell Pfünz, Nordtor-Rekonstruktion
Pfünz mit der Kirche St. Nikolaus
Pfünz, Blick in das Innere von St. Nikolaus
Der Kirchturm von Pfalzpaint mit Resten des ehemaligen Herrensitzes

Im Ortsteil Walting birgt die erhöht gelegene, ursprünglich befestigte Pfarrkirche St. Johannes, Apostel und Evangelist, einen Hochaltar aus dem Ende des 17. Jahrhunderts und mehrere gotische Plastiken. Die mittelalterliche Kapelle St. Leonhard in der Ortsmitte hat ein Deckengemälde von 1732 und einen barocken Altar mit drei Statuen; die Steinfigur des hl. Leonhard über dem Eingang ist von 1598. Auf dem Vorplatz steht ein mittelalterlicher Taufstein. Südwestlich von Walting, in Höhe des Affenthals wird eine römische Villa rustica archäologisch erforscht.[1]

Im Ortsteil Pfünz findet man Reste des Römerkastells Vetoniana. Das Kastell wurde unter Kaiser Domitian erbaut und bildete einen Teil der Befestigungen des Limes. Zunächst in Holz, unter Kaiser Antoninus Pius in Stein erbaut, 166 zerstört und wiederaufgebaut, wurde es 233 schließlich endgültig von den Alemannen zerstört. Sichtbar sind noch Teile der Grundmauern, das Nordtor mit Mauerzug wurde rekonstruiert. Ein Modell des Lagers sowie Funde findet man in der frühgeschichtlichen Sammlung auf der Willibaldsburg in Eichstätt. Pfünz selbst ist 889 erstmals als "Phuncina" urkundlich erwähnt. Unweit des Ortes steht malerisch eine wohl 1486 erbaute Steinbogenbrücke, die Altmühlbrücke Pfünz. Das ehemalige, 1710 erbaute Fürstbischöfliche Sommerschloss von Pfünz wird – durch Anbauten erweitert – seit 1956 vom Bistum Eichstätt als Jugendhaus genutzt. Die Ortskirche St. Nikolaus, erbaut 1496 bis 1535, 1601 Ruine, wurde 1728 repariert und barockisiert (Stuck von Franz Xaver Horneis); die Ausstattung ist gotisch, barock und klassizistisch. Die heutige Ausmalung stammt von P. Baumgartner aus Pfaffenhofen aus dem Jahr 1954. Die Kanzel stammt aus dem säkularisierten Kloster Notre Dame in Eichstätt. Der Turm hat ein Satteldach mit zwei Treppengiebeln. Pfünz gehörte bis 1975 zur Pfarrei Pietenfeld und seitdem zur Pfarrei Hl. Familie in Eichstätt.

Der Gemeindeteil Inching – noch heute ein kleines Dorf mit etwa 100 Einwohnern – wurde bereits 1055 urkundlich erwähnt. Damals verlieh Kaiser Heinrich der III. der Eichstätter Kirche das Weinbaurecht zwischen Rebdorf und Inching. Ein Edler Adalbert von Inchingen wird 1166 genannt. Inching besitzt mit der Martinskirche und dem Schloss Inching ein historisches Ensemble direkt an der Altmühl.

Der an der Römerstraße Pfünz-Böhming gelegene Gemeindeteil Gungolding war bereits vorwillibaldinisch christianisiert. Die einst befestigte, außerhalb des Ortes auf eine Anhöhe stehende Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ist barock. Sie birgt spätgotische und barocke Ausstattungsgegenstände. Zu ihr führen 14 gemauerte Kreuzwegstationen von 1751 mit Bildtafeln des Eichstätter Künstlers Franz Maurer von 1992. Die benachbarte „Alte Schule“ wurde 2004 zum Pfarrheim umgestaltet. Das in der Ortsmitte liegende historische Turmhaus wurde 2004 abgetragen und neu errichtet. Die Gungoldinger Wacholderheide ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns.

Im Gemeindeteil Pfalzpaint stand ein Adelssitz, die Burg Pfalzpaint, die mit der 1707 von Jakob Engel neu erbauten Kirche St. Andreas verbunden war. Die Kirchenausstattung stammt aus dem 16.–18.Jahrhundert, schwerpunktmäßig im Stil des Barocks.

Im Wald beim Affenthal wuchs einst die größte Fichte Bayerns; 40 m lang und 280 Jahre alt, wurde sie 1910 gefällt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 232 und im Bereich Handel und Verkehr 17 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 59 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 766. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 3 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 61 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1051 ha, davon waren 771 ha Ackerfläche und 279 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2008):

  • Kindergärten: 73 Kindergartenplätze mit 90 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 6 Lehrern und 124 Schülern

Quellen

Weblinks


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