PhDr.

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PhDr.

Der akademische Grad eines Doktors der Philosophie (tschechisch und slowakisch doktor filozofie), abgekürzt als PhDr., wird von den meisten Universitäten in Tschechien und der Slowakei in einem 1 bis 2-semestrigen Promotionsverfahren nach einem Rigorosum vergeben. Dieses Rigorosum besteht aus der Verteidigung einer sogenannten rigorosen Arbeit und dem Ablegen einer Prüfung i.d.R. in zwei weiteren Fächern. Zulassungsvoraussetzung zu dem Promotionsverfahren zur Erlangung eines PhDr. ist ein abgeschlossenes Magisterstudium.[1] [2]

Der PhDr. wird als sogenannter „kleiner Doktorgrad“ eingestuft und ist nicht mit einem Doktorgrad in Deutschland äquivalent. "Aufgrund des Fehlens einer als eigenständige wissenschaftliche Forschungsarbeit ausgewiesenen Dissertation ist Gleichwertigkeit mit einem deutschen Doktorgrad nicht gegeben." [3]

Dieser Grad kann in Deutschland und Österreich in der verliehenen Form „PhDr.“ (vor dem Namen) ohne Herkunftszusatz geführt werden. Das Führen des Grades als „Dr.“ ist nicht möglich (bis auf wenige Ausnahmen für „Altfälle“ mit Bestandsschutz in Bayern und Berlin).[4] [5] [6]

Ph.D., PhD.

Neben dem PhDr. gibt es noch den in der Langversion gleichnamigen Doktor der Philosophie (lateinisch philosophiæ doctor), der jedoch als Ph.D. in Tschechien bzw. als PhD. in der Slowakei abgekürzt wird. Diesen Grad erreicht man erst nach einem 3 bis 6-jährigen Doktoratsstudium in sämtlichen Studienrichtungen außer in Theologie (Th.D., ThD.) bzw. in der Slowakei auch außer in Kunststudien (ArtD.). Das Studium beinhaltet u.a. regelmäßige Veranstaltungen und Examina und endet mit dem Ablegen eines staatlichen Doktorexamens und der Verteidigung einer Dissertation mit Disputation. Die Hochschulgesetze beider Ursprungsländer stufen ihn, im Gegensatz zu den kleinen Doktorgraden, in die dritte Bologna-Ebene ein.

Er gilt als ein wissenschaftlicher Forschungsdoktorgrad und ist mit einem Doktorgrad in Deutschland vergleichbar.[3]

Aus diesem Grunde darf dieser Grad in Deutschland entweder in der Originalform (hinter dem Namen) oder in der Abkürzung "Dr." (vor dem Namen) geführt werden.[6]

Das frühere Äquivalent, der Grad des Kandidaten der Wissenschaften (tschechisch kandidát věd, slowakisch kandidát vied) kurz CSc., wurde bis 1990 vergeben. In den Jahren 1990 bis 1996 in der Slowakei sowie bis 1998 in Tschechien wurde dieser Doktorgrad zuerst in der Abkürzung Dr. verliehen. Danach wurde die offizielle Kurzform Dr. per Gesetz durch die Abkürzung Ph.D. bzw. PhD. abgelöst; Inhaber von Doktorgraden zwischen 1990 und 1996 bzw. 1998 können sich auf Antrag eine neue Urkunde mit der Abkürzung Ph.D. bzw. PhD. ausstellen lassen.[3]

Quellen

  1. Tschechisches Hochschulgesetz 111/1998 vom 22. April 1998 (in Englisch)
  2. Slowakisches Hochschulgesetz 131/2002 vom 21. Februar 2002 (in Slowakisch)
  3. a b c anabin - Informationssystem zur Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse
  4. Führung ausländischer Hochschulgrade, Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Juli 2008
  5. Infoblatt des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst vom April 2008
  6. a b Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 21. September 2001 i.d.F. vom 15. Mai 2008

Weblinks


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