- Phagocytose
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Als Phagozytose (von gr. phagein = fressen) bezeichnet man die Aufnahme von größeren Nahrungspartikeln bis hin zu kleineren Zellen in eine einzelne eukaryotische Zelle. Diese Aufnahme erfolgt über Phagosomen (große Vesikel mit einem Durchmesser von über 250 nm). Zur Phagozytose sind sowohl Einzeller (wie die Amöbe oder das Pantoffeltierchen) fähig, als auch diejenigen Zellen eines Vielzellers, die auf die intrazelluläre Verdauung spezialisiert sind. Schleimpilze (soziale Amöben) ernähren sich ebenfalls durch Phagozytose.
Zur Phagozytose gehört auch die Aufnahme und Vernichtung von Krankheitserregern durch die Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems. Oft müssen dabei die zu vernichtenden Erreger zunächst mit Hilfe von Antikörpern markiert werden, damit sie von den Phagozyten, Lymphozyten und Leukozyten erkannt werden. Weitere Zelltypen des Immunsystems, die zur Phagozytose fähig sind, sind die neutrophilen Granulozyten, die dendritischen Zellen in den lymphatischen Organen, Kupffer-Sternzellen, Makrophagen, Mikroglia und Monozyten. Dendritische Zellen sind darauf spezialisiert, Antigene phagozytotisch aufzunehmen, um sie den Lymphozyten zu präsentieren.
Die Einverleibung kann ohne Formveränderung der Zelle geschehen, durch ein Umfließen der fremden Partikel mit Pseudopodien (Scheinfüßchen) oder durch einen Einstülpungsvorgang (die so genannte Invagination).
Bei der Phagozytose muss die Zelle zunächst ihre Nahrung an bestimmten Oberflächenstrukturen erkennen. Ein Sandkorn hat zum Beispiel eine ganz andere Oberfläche als ein Bakterium. Oftmals ist es für den Einstülpungsvorgang nötig, dass Oberflächenantigene der aufzunehmenden Partikel an Rezeptoren in der Zellmembran der phagozytierenden Zelle andocken. Die Einstülpung vergrößert sich dann, und das Nahrungsteilchen wird ins Zellinnere aufgenommen. Nach der Phagozytose werden die eingeschleusten Teilchen mit Hilfe von speziellen Proteinen (Enzymen) innerhalb der entstandenen Nahrungsvakuolen zerlegt und für die Zelle nutzbar gemacht.
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