Philipp V. von Makedonien

Philipp V. von Makedonien

Philipp V. (* 238 v. Chr.; † 179 v. Chr.) war seit 220 v. Chr. König von Makedonien. Er stammte aus dem Haus der Antigoniden und war der Sohn des Königs Demetrios II.

Leben

Philipps Ziel war es, die alte Hegemonie Makedoniens aus der Zeit Philipps II. zu erneuern. Dabei kämpfte er sowohl gegen die beiden anderen hellenistischen Großreiche der Ptolemäer und Seleukiden als auch gegen die zahlreichen kleineren und mittleren griechischen Mächte.

Im Zweiten Punischen Krieg schloss Philipp 215 v. Chr. ein Bündnis mit Hannibal ab in der Hoffnung, größere Landgewinne an der adriatischen Küste, also in Illyrien, gegen Rom erzielen zu können. Eine große römische Flotte, die zu Philipps Erstaunen von Brundisium ausgefahren war, machte diese Hoffnung zunichte. Zudem hatte Philipp damit den Ersten Makedonisch-Römischen Krieg ausgelöst. Im Jahr 205 v. Chr. kam es zum Frieden von Phoinike, wobei sich Rom in dieser Zeit, im Gegensatz zu seinem Verbündeten seit 212 v. Chr., dem Aitolischen Bund, auffällig wenig an den Kämpfen beteiligte. Der Friedensvertrag belegte Philipp mit Sanktionen, minderte seine Macht aber nicht wesentlich.

Philipp versuchte nach der gescheiterten Expansion im Westen seine Herrschaft im Osten, genauer in der Ägäis, auf Kosten des zu dieser Zeit sehr schwachen Ptolemäerreiches auszubauen. Umstritten in der Forschung ist, ob Philipp dabei möglicherweise sogar zusammen mit dem Seleukidenherrscher Antiochos III. eine völlige Aufteilung des Ptolemäerreiches anstrebte (sogenannter Raubvertrag). Philipp geriet dabei in einen Konflikt mit der Handelsmacht Rhodos und dem Königreich Pergamon, die ihre wirtschaftlichen und territorialen Interessen durch ein mächtiges Makedonien bedroht sahen und darum die Römer um Hilfe baten.

Im daraufhin ausgebrochenen Zweiten Makedonisch-Römischen Krieg (200–197 v. Chr.) verlor Philipp die entscheidende Schlacht 197 v. Chr. bei Kynoskephalai gegen die Römer unter der Führung von Titus Quinctius Flamininus. Im anschließenden Friedensvertrag wurde Philipp dazu gezwungen, seine Flotte und Stützpunkte aufzugeben. Außerdem musste er auf jede weitere Expansion in Griechenland verzichten.

Philipp erkannte seine Chancenlosigkeit gegenüber Rom und wurde in der Folge Roms Verbündeter im Krieg gegen den Ätolischen Bund und Antiochos III. Nach seinem Tod versuchte sein Sohn Perseus, die Vormacht Makedoniens wiederherzustellen, scheiterte jedoch 168 v. Chr. im Dritten Makedonischen Krieg in der Schlacht von Pydna gegen die Römer unter Lucius Aemilius Paullus Macedonicus.

Literatur

  • Hermann Bengtson: Herrschergestalten des Hellenismus. Beck, München 1975. ISBN 3-406-00733-3. S. 211-233
  • Ernst Badian: Titus Quinctius Flamininus. Philhellenism and Realpolitik. Cincinnati 1971.
  • A.M. Eckstein: T. Quinctius Flamininus and the campaign against Philip in 198 B.C. In: Phoenix 30 (1976), S. 119–142.

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