- Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb
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Die Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb war ein vertikal integrierter deutscher Montankonzern.
Die Phoenix wurde 1852 in Eschweiler als Gesellschaft nach französischem Recht von den anonym bleibenden Inhabern der Firma Michiels & Co. gegründet. Maßgeblich beteiligt war Anton Wilhelm Hüffer. 1853 errichtete die Phoenix Hochöfen und Stahlwerke in Laar und Kupferdreh. Nach der Übernahme der Mutterfirma in Eschweiler und des Eigentums der Société des Mines et Fonderies du Rhin Ch. Détillieux & Co. verfügte Phoenix 1855 über weitere Hütten und Gruben, die durch Zupacht − u. a. bei der Zeche Mathias Stinnes − noch ergänzt wurden.
Nach einer finanziell kritischen Phase in der 1850er Jahren und der Sanierung der Unternehmung durch David Hansemann folgten Übernahmen unter anderem der Meidericher Steinkohlenbergwerks-AG (1896), der Westfälischen Union (1898) und der Zeche Nordstern (1907). 1906 fusionierte Phoenix mit dem Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein, 1907 wurde Bergassessor Christian Dütting Leiter der Phoenix, und 1908 wurde der Hauptsitz der Gesellschaft nach Dortmund-Hörde verlegt. 1910 schließlich wurden die Düsseldorfer Röhren- und Eisenwalzwerke, ein Familienunternehmen der Industriellenfamilie Poensgen, Teil der Phoenix, 1911 wurde der Düsseldorfer Stahlmagnat Ernst Poensgen Vorstandsmitglied. 1921 verlegte das Unternehmen seinen Sitz nach Düsseldorf. 1926 ging die Phoenix in der neu gegründeten Vereinigte Stahlwerke AG auf.
Die 1955 als eines der Nachfolgeunternehmen der Vereinigte Stahlwerke AG neu gegründete Phoenix-Rheinrohr AG Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke wurde als Zusammenschluss der Hüttenwerke Phoenix AG in Duisburg-Ruhrort und der Rheinischen Röhrenwerke AG in Mülheim an der Ruhr gebildet. Architekt dieser Fusion war Fritz-Aurel Goergen, seit 1947 Leiter des des Hüttenwerkes Phoenix und Generaldirektor der Phoenix Rheinrohr AG [1], Hauptaktionärin Amélie Thyssen, die Witwe von Fritz Thyssen. Goergen verlor den Machtkampf mit Hans-Günther Sohl von der August Thyssen-Hütte (Hauptaktionär Anita Zichy-Thyssen) und wurde Mitte 1957 mit 2,64 Mio. DM Abfindung entlassen. – Nachdem die August Thyssen-Hütte AG trotz Widerstands der Montanunion die Aktienmehrheit erlangte, wurde das Unternehmen 1966 zu Thyssen Röhrenwerke AG umfirmiert und 1970 in die Mannesmannröhren-Werke AG eingebracht.
In Dortmund gehört der Name Phoenix bis heute zum Stadtbild. Die Werksanlagen des ehemaligen Hörder Bergwerks- und Hütten-Vereins Phoenix-West und Phoenix-Ost wurden zum größten Teil abgerissen, die Areale werden aktuell saniert. Auf Phoenix-Ost entsteht der Phoenix-See.
Einzelnachweise
Literatur
siehe auch die unter den Stichworten Laar und Kupferdreh angegebene Literatur !
- Lutz Hatzfeld, Anton Wilhelm Hüffer (1786-1868). Ein Vater der Stadt Montan; in: DuF 8 (1965)
- ders., Wilhelm Beukenberg; in: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien 10, Münster 1974, 196-216
- Babette Nieder, Der französische Einfluß beim Aufbau der Montanindustrie im Ruhrgebiet (1852-1873); Mag.Arb., Konstanz 1988
- Ulrich Zumdick, Hüttenarbeiter im Ruhrgebiet. Die Belegschaft der Phoenix-Hütte Laar 1853 - 1914; (=Industrie-Welt 49); Stuttgart 1990
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