- Pilgerfahrt im Geiste
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Als Pilgerfahrt im Geiste wird eine spätmittelalterliche Frömmigkeitspraxis bezeichnet, bei der Klosterangehörige oder Laien in ihrer Vorstellung eine Pilgerreise zu einem der bedeutenden Wallfahrtsmittelpunkte (vor allem: Jerusalem, Rom) nachvollzogen.
Vielfach wurden für diese Frömmigkeitsübung, die sich in der Regel tageweise an dem Ablauf der Pilgerfahrt orientierte, Ablässe gewährt. Pilgerreiseandachten konnten sowohl in der Gruppe (Konvent des Klosters) als auch einzeln vollzogen werden.
Der berühmteste in diesem Zusammenhang entstandene Text ist die deutschsprachige Schrift des Ulmer Dominikanermönchs Felix Fabri Die Sionspilger, eine Zusammenfassung seines Pilgerreiseberichts ins Heilige Land, der es schwäbischen Dominikanerinnen ermöglichen sollte, die Wallfahrt in der Heimat nachzuvollziehen (herausgegeben 1999 von Wieland Carls).
Ein knappes Beispiel ist die Geistliche Meerfahrt der Margaretha Ursula von Masmünster.
Literatur
- Nine Robijntje Niedema: Rompilgerführer in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Die ,Indulgentiae ecclesiarum urbis Romae' (deutsch/niederländisch). Edition und Kommentar (Frühe Neuzeit 72). Tübingen: Niemeyer 2003, S. 398-462
- Wieland Carls: Felix Fabri, Die Sionpilger, Berlin 1999
Kategorien:- Christliche Wallfahrt
- Christentumsgeschichte (Mittelalter)
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