- Plassnik
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Ursula Plassnik (* 23. Mai 1956 in Klagenfurt, Kärnten) ist eine österreichische Diplomatin und Politikerin der ÖVP. Ab 2004 war sie als Nachfolgerin von Benita Ferrero-Waldner österreichische Außenministerin. Bis Dezember 2008 gehörte sie in dieser Funktion den Bundesregierungen Schüssel II und Gusenbauer an. Derzeit ist sie Abgeordnete zum Österreichischen Nationalrat.
Ursula Plassnik wuchs in einer sozialdemokratisch geprägten Klagenfurter Lehrerfamilie auf, besuchte das Gymnasium in Klagenfurt und verbrachte das Schuljahr 1971/72 als Austauschschülerin an der Highschool in Foxcroft, Virginia, USA. Am 3. Juli 1978 promovierte sie zum Dr. iur. an der Universität Wien. Als Post-Graduate-Studentin studierte sie am Europakolleg Brügge. Beruflich arbeitete sie zunächst als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Römisches Recht und antike Rechtsgeschichte, danach absolvierte sie ihr Gerichtsjahr. Nach einem Bankpraktikum in der Rechtsabteilung der Creditanstalt war sie ab 1981 in verschiedenen Funktionen für das österreichische Außenministerium tätig:
- 1981-83: Österreichische KSZE-Delegationen zum Madrider Folgetreffen
- 1984-86: Österreichische Botschaft Bern
- 1986-87: Österreichische KSZE-Delegationen zum Wiener Folgetreffen
- 1987-90: Österreichische Vertretung im Europarat
- 1990-1993: EFTA-Sekretariat, Genf
- 1994: Geschäftsführung der St. Galler Stiftung für Internationale Studien
- November 1994: Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten, Wirtschaftspolitische Sektion und EU-Koordination, zuletzt Leiterin der Abteilung Rat Allgemeine Angelegenheiten und Europäischer Rat.
Als sie in jenem Stab mitarbeitete, der mit den Vorbereitungen für die österreichische EU-Präsidentschaft betraut war, wurde sie mit Wolfgang Schüssel bekannt und von diesem ab 1. Juli 1997 als Kabinettschefin des Vizekanzlers eingesetzt. Bis dahin galt Plassnik als politisch neutral oder eher der SPÖ nahestehend. Im Jahr 2000 hätte Plassnik Ständige Vertreterin beim Europarat in Straßburg werden sollen, blieb aber dann doch in Wien, um Schüssel zu unterstützen, obwohl sie sehr skeptisch gegenüber der ÖVP-FPÖ-Koalition gewesen sein soll. Plassnik war bis 15. Jänner 2004 Kabinettschefin des Bundeskanzler; dann wechselte sie als österreichische Botschafterin in die Schweiz. Am 18. Oktober 2004 wurde sie vom ÖVP-Bundesparteivorstand als Nachfolgerin von Benita Ferrero-Waldner vorgeschlagen und am 20. Oktober als österreichische Außenministerin der Bundesregierung Schüssel angelobt. Der ÖVP ist sie erst wenige Tage davor offiziell beigetreten. Sie blieb auch in der Bundesregierung Gusenbauer Außenministerin. Am 23. November 2008 gab Plassnik bekannt, dass sie aus Unzufriedenheit über den mit der SPÖ vereinbarten EU-Kompromiss der Bundesregierung Faymann nicht mehr angehören werde.[1] Sie nimmt seither ihr Abgeordnetenmandat im Nationalrat wahr.
Auffällig an der eher medienscheuen Diplomatin ist ihre überdurchschnittliche Körpergröße von 192 Zentimetern. Damit überragt sie die meisten ihrer Kollegen bei weitem.
Auszeichnungen
- Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik (2007)
- Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (2008)
Einzelnachweise
Weblinks
- Biografie, Kontaktangaben und Debattenbeiträge ab 1996 von Ursula Plassnik im österreichischen Parlament
Kabinett GusenbauerAlfred Gusenbauer | Wilhelm Molterer | Ursula Plassnik | Doris Bures | Heidrun Silhavy | Andrea Kdolsky | Maria Berger | Norbert Darabos | Josef Pröll | Erwin Buchinger | Claudia Schmied | Werner Faymann | Martin Bartenstein | Johannes Hahn | Günther Platter | Maria Fekter
Erste Republik: Victor Adler | Otto Bauer | Karl Renner | Michael Mayr | Johann Schober | Walter Breisky | Leopold Hennet | Alfred Grünberger | Heinrich Mataja | Rudolf Ramek | Ignaz Seipel | Ernst Streeruwitz | Johann Schober | Ignaz Seipel | Johann Schober | Karl Buresch | Engelbert Dollfuß | Stephan Tauschitz | Egon Berger-Waldenegg | Kurt Schuschnigg | Guido Schmidt | Wilhelm Wolf
Zweite Republik: Karl Gruber | Leopold Figl | Bruno Kreisky | Lujo Tončić-Sorinj | Kurt Waldheim | Rudolf Kirchschläger | Erich Bielka | Willibald Pahr | Erwin Lanc | Leopold Gratz | Peter Jankowitsch | Alois Mock | Wolfgang Schüssel | Benita Ferrero-Waldner | Ursula Plassnik | Michael Spindelegger
Personendaten NAME Plassnik, Ursula KURZBESCHREIBUNG österreichische Diplomatin, Politikerin und Außenministerin GEBURTSDATUM 23. Mai 1956 GEBURTSORT Klagenfurt
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