Plattschweifsittiche

Plattschweifsittiche
Plattschweifsittiche i. e. S.
Pennantsittich (Platycercus elegans)

Pennantsittich (Platycercus elegans)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Eigentliche Papageien (Psittacinae)
Tribus: Plattschweifsittiche (Platycercini)
Gattung: Plattschweifsittiche i. e. S.
Wissenschaftlicher Name
Platycercus
Vigors 1825
Blasskopfrosella

Die Plattschweifsittiche i. e. S. (Platycercus) sind eine Vogelgattung aus der Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae).

Zur Gattung der eigentlichen Plattschweifsittiche gehören 6 Arten. Adelaide- und Strohsittich, die oftmals als eigenständige Arten geführt werden, sind, wie auch mtDNA-Untersuchungen belegen, Unterarten des Pennantsittichs (P. elegans).

Inhaltsverzeichnis

Aussehen

Die bunt gefärbten Arten dieser Gattung sind neben den Kakadus die charakteristischen Vögel der australischen Avifauna. Auffällig bei den Papageien ist die breite Federsäumung des Rückens und die ausgeprägte Färbung der Wangen. Drei Superspezies lassen sich unterscheiden. Es sind die sich geografisch ausschließenden blauwangigen und weißwangigen Arten (Gelbbauchsittich und Pennantsittich, bzw, Rosellasittich, Blasskopfrosella und Brownsittich), sowie die isoliert vorkommende gelbwangige Art, der Stanleysittich. Ein Hauptmerkmal ist ihr stufiger Schwanz, so lang oder länger als die Flügel; die vier mittelsten Steuerfedern sind nahezu gleichlang und am Ende nur unbedeutend verschmälert. Männchen und Weibchen unterscheiden sich durch Färbung. Juvenile können von Adulten unterschieden werden. Platycercus-Spezies sind mittelgroße Papageien, wobei der Gelbbauchsittich eine Größe von 37 cm erreicht. Die kleinste Spezies dieser Gattung ist der Stanleysittich mit 26 cm. Knapp die Hälfte der Größe entfällt auf die Länge des Schwanzes. Weiterhin charakteristisch für die Gruppe ist der schnelle, mit flachen Flügelschlägen und von kurzen Gleitphasen unterbrochene wellenförmige Flug; weniger ausgeprägt beim Gelbbauchsittich.

Die vollkommen genetische Isolation der Arten ist noch nicht erreicht, denn in den sich berührenden Verbreitungsarealen kommt es zu Hybridbildungen. Bastardzuchten in Gefangenschaft zeigen auf, dass alle Hybriden fertil sind.

Verbreitung

Die Gattung besiedelt den australischen Kontinent im äußersten Südwesten, in den nördlichen Küstenbereichen und im Osten, sowie in Tasmanien und einigen küstennahen Inseln. Die größte Artendichte weist der Südosten des Kontinents auf.
Darüber hinaus gibt es eingebürgerte Vorkommen des Rosellasittichs (P. eximius) und des Pennantsittichs (P. elegans) in Neuseeland, von letzterem auch auf der Norfolkinsel.

Lebensraum

Alle Arten kommen in offenem savannenartigem Wald- und Buschland und in Galeriewäldern vor. Der Brownsittich (P. venustus) besiedelt entlang der Nordküste Australiens auch Mangroven. Der Gelbbauchsittich und der Pennantsittich (Nominatform), bewohnen auch relativ geschlossene feuchte Küsten- und Gebirgswälder.
Kulturland, insbesondere Obstplantagen, und besiedeltes Gebiet mit Gärten und Parks bieten den Sittichen ganz ähnliche Lebensbedingungen wie das offene Waldland. Derartige Lebensräume werden von allen Arten in unterschiedlichem Ausmaß angenommen.

Arten und Unterarten der Gattung

  • Genus Platycercus
    • Gelbbauchsittich, Platycercus caledonicus
    • Pennantsittich, Platycercus elegans
      • Pennantsittich, P. e. elegans
      • Dunkler Pennantsittich, P. e. nigresceus
      • Kangaroo-Island-Pennantsittich, P. e. melanopterus
      • Heller Pennantsittich, P. e. fleurieuensis
      • Nördlicher Strohsittich, P. e. subadelaidae
      • Südlicher Strohsittich, P. e. flaveolus
      • Adelaidesittich, wilder Mischling aus: P. e. fleurieuensis x P. e. subadelaidae x P. e. flaveolus
    • Rosellasittich, Platycercus eximius
      • Südlicher Rosella, P. e. eximius
      • Nördlicher Rosella, P. e. elecica
      • Tasmanischer Rosella, P. e. diemenensis
    • Blasskopfrosella, Platycercus adscitus
      • Nördlicher Blasskopfrosella, P. a. adscitus
      • Südlicher Blasskopfrosella, P. a. palliceps
    • Brownsittich, Platycercus venustus
      • Dunkler Brownsittich, P. v. venustus
      • Heller Brownsittich, P. v. hilli
    • Stanleysittich, Platycercus icterotis
      • Grünrückenstanleysittich, P. i. icterotis
      • Blaurückenstanleysittich, P. i. xanthogenys

Literatur

  • Collar, Nigel J.,: (in) Handbook of the Birds of the World, Vol. 4. Auflage 1997. Lynx Edicions, Barcelona.
  • Dickinson, E.E. (ed.), 2003: The Howard and Moore Complete Checklist of the Birds of the World. Princeton University Press, Princeton and Oxford.
  • Forshaw, Joseph M.: Parrots of the World. Auflage 1989. Weldon & Associates Pty Ltd., Australia.
  • Forshaw, Joseph M.: Australische Papageien. Vol. 2, Auflage 2002. Arndt Verlag, Bretten.
  • Forshaw, Joseph M.: Parrots of the World. An Identification Guide. Auflage 2006. Princeton University Press, Princeton.
  • Hoppe, Dieter: Biologie und Pflege der Plattschweifsittiche. Sonderheft 1986 (6); Die Voliere. Schaper Verlag, Hannover.
  • Immelmann, Klaus und Vogels, Dieter: Die australischen Plattschweifsittiche. Auflage 1989. Ziemsen Verlag, Wittenberg.
  • Juniper, Tony and Parr, Mike: Parrots. Auflage 1998. Pica Press, Sussex.
  • Ovenden, J.R., A.G. Mackinley † and R.H. Crozier, 1987: Systematics and Mitochondrial Genome Evolution of Australian Rosellas (Aves: Platycercidae). Mol. Biol. Evo. 4(5), pp. 526-542.
  • Robiller, Franz: Papageien. Vol.2., Auflage 1997. Ulmer Verlag, Stuttgart.
  • Wolters, H.E., 1975: Die Vogelarten der Erde – eine systematische Liste mit Verbreitungsangaben sowie deutschen und englischen Namen. 1. Lief., Bogen 1-5. Parey, Hamburg und Berlin.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Platycercus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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