Pliesterer

Pliesterer
Innenseite der Wand

Der Pliesterer, im Rheinland und in der Eifel auch Klätscher genannt, ist ein aussterbender Handwerksberuf.

Bei einem Fachwerkhaus hatte der Pliesterer die aus Eichenknüppeln geflochteten Flechtwände, die Gefache, mit dem Klätschlehm zu bewerfen. Es konnte nur ein besonders aubereiteter Lehm benutzt werden. Er durfte nicht zu schwer sein, weil er sonst Risse bildete. Gleiches traf auch auf Kleierde zu. Zum Auftragen des Lehms hängten sich die Pliesterer an die geflochtenen Wände. Sie wurden deshalb mit den nestbauenden Mehlschwalben verglichen.[1]

Der meist auf Gemeindeland gestochene Lehm wurde dann mit Häcksel, Streu oder Stroh vermengt. Mit einem "Klätschbrett" und einem Zollstock erschien der Pliesterer am Bau. Zuerst pliesterte er die Außenwände. Diese mussten dann hart austrocknen, bevor die Innenwände gepliestert werden konnten.

Am 1. Juli 1906 wurde in Berlin der Zentralverband der Stukkateure, Gipser, Pliesterer und Verwandter Berufsgenossen Deutschlands gegründet. Wann er aufgelöst wurde, ist nicht bekannt.[2]


siehe auch Lehmbau

Einzelnachweise

  1. http://www.kester-lehmschwalbe.de/html/geschichte.html
  2. http://library.fes.de/cgi-bin/prodtiff.pl?id=00732&dok=fa96-05544

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