Polczyn Zdroj

Polczyn Zdroj
Połczyn Zdrój
Wappen von Połczyn Zdrój
Połczyn Zdrój (Polen)
DEC
Połczyn Zdrój
Połczyn Zdrój
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Landkreis: Świdwin
Fläche: 7,21 km²
Geographische Lage: 53° 46′ N, 16° 6′ O53.76666666666716.17Koordinaten: 53° 46′ 0″ N, 16° 6′ 0″ O
Einwohner: 8.517 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 78-320
Telefonvorwahl: (+48) 94
Kfz-Kennzeichen: ZSD
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 163 KołobrzegWałcz
DW 172 Połczyn-Zdrój ↔ Szczecinek
DW 173 Połczyn-Zdrój ↔ Drawsko Pomorskie
Schienenweg: PKP-Linien 421 (Połczyn Zdrój–Świdwin) u. 430 (Grzmiąca–Kostrzyn)
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
Gemeinde
Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde
Gemeindegliederung: 23 Schulzenämter
77 Ortschaften
Fläche: 343,71 km²
Einwohner: 15.853 (30. Juni 2008[1])
Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Barbara Nowak
Adresse: pl. Wolności 3-4
78-320 Połczyn Zdrój
Webpräsenz: www.polczyn-zdroj.pl

Połczyn Zdrój ['pɔwtʃɨn zdruj] (deutsch Bad Polzin) ist eine Kleinstadt (etwa 8.600 Einwohner) im Powiat Świdwiński der polnischen Woiwodschaft Westpommern und ist Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Połczyn Zdrój liegt im Zentrum der Woiwodschaft Westpommern am Nordhang des Pommerschen Höhenrückens in einer Niederung, durch welche die Flüsse Wugger und Taubenbach fließen. Sie liegt in der Pommerschen Schweiz in Hinterpommern. Zur Woiwodschafts-Hauptstadt Stettin (Szczecin) sind es 134 Kilometer Landstraße. Außerdem hat die Stadt Anschluss an die Bahnlinie Choszczno (Arnswalde)Koszalin (Köslin). Die nächsten Nachbarstädte sind im Westen Świdwin (Schivelbein, 24 Kilometer entfernt) und im Norden Białogard (Belgard, 30 Kilometer entfernt). Bis nach Koszalin sind es 57 Kilometer.

Geschichte

Im 13. Jahrhundert bestand in der Gegend des späteren Polzin bereits eine wendische Siedlung. In seiner Nachbarschaft ließen sich Ende des Jahrhunderts Benediktinermönche nieder, gründeten eine deutsche Siedlung, und um 1290 errichtete vermutlich der Templerorden dort ein Schloss. Anfang des 14. Jahrhunderts wurden die Familien von Zozenow und von Glasenapp Eigentümer des Ortes, und Hasso von Wedell erwarb 1320 das Schloss. Die Herzöge von Pommern-Wolgast verliehen Polzin 1335 das lübische Stadtrecht. 1374 brachte Gerd von Manteuffel die Stadt in seinen Besitz. Er ließ einen Befestigungswall um die Stadt anlegen und veranlasste den Bau des Wardiner und des Jagertower Tores. Im Konflikt zwischen Pommern, Polen und dem Deutschen Ritterorden besetzen polnische Söldner 1466 das Polziner Schloss. Sie konnten erst von Pommernherzog Erich II. nach heftigen Kämpfen wieder vertrieben werden. Aus dem 16. und 17. Jahrhundert gibt es kaum Nachrichten über Polzin. Es ist lediglich belegt, dass im Jahre 1418 eine Kirche gestanden hat, die 1591 mit dem Namen Marienkirche erwähnt wird.

Bad Polzin um 1900

Den Status eines Badekurortes verdankt Bad Polzin der Entdeckung eines Schmiedes im Jahre 1688. Dieser hatte einem Freund, der an einer Augenentzündung litt, geraten, sein Leiden einmal mit dem milchig-trüben Wasser einer Quelle, die er in der Nähe des Flusses Wugger entdeckt hatte, zu behandeln. Nachdem das Quellwasser tatsächlich Linderung schuf und der Polziner Pastor Joachim Engelke dies publik gemacht hatte, wurde die Heilquelle von vielen Leidenden aufgesucht. Sie stammten bald auch nicht mehr nur aus der Umgebung, zumal sich herausstellte, dass das Wasser auch bei Krampfadern half. Da Polzin außerdem auch noch landschaftlich reizvoll in der so genannten Pommerschen Schweiz gelegen war, entwickelte sich im 18. Jahrhundert ein florierender Fremdenverkehr. Selbst die preußische Königin Luise gehörte zu den Kurgästen. 1854 eröffneten das Marien- und Victoriabad, ein Jahr darauf nahm das Johanniter-Krankenhaus seinen Betrieb auf, und seit 1857 war Polzin auch ein Moorbad.

Mit der Kommerzialisierung des Kurbetriebes im 18. Jahrhundert rückte die Stadt in das Interesse der Öffentlichkeit. Die Mineralquellen wurden zum dominierenden Wirtschaftsfaktor, der Fremdenverkehr nahm, mit Ausnahme der Kriegsjahre 1914–1918, ständig zu. Diese Entwicklung wurde auch durch den Anschluss an die Eisenbahnlinien nach Schivelbein im Jahre 1897 und nach Bärwalde 1906 gefördert. Die Einwohnerzahl stieg von 4.500 im Jahre 1875 auf 6.900 bei letzten deutschen Volkszählung 1939. 1938 wurden in Bad Polzin 127.082 Kurgäste gezählt. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 musste die Stadt jedoch den Kurbetrieb einstellen.

Am Montag, dem 5. März 1945 eroberten Soldaten der Roten Armee Bad Polzin. Wie ganz Hinterpommern, wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann nun die Vertreibung der deutschen Bewohner. Bad Polzin wurde in Połczyn Zdrój umbenannt.

Schloss

Städtepartnerschaften

Bedeutende Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Martin Zade (1877–1944), deutscher Mediziner
  • Adolf Zade (1880–1949), deutscher Pflanzenbauwissenschaftler
  • Karl Schröder (1884–1950), deutscher Politiker (KAPD) und Schriftsteller
  • Horst Völz (* 1930), deutscher Physiker und Informationswissenschaftler
  • Volker Vogeler (1930–2005), deutscher Regisseur und Drehbuchautor
  • Gerhard Kelling (* 1942), deutscher Schriftsteller
  • Robert Atzorn (* 1945), deutscher Schauspieler

Gmina Połczyn Zdrój

Die Stadt- und Landgemeinde Połczyn Zdrój zählt auf einer Fläche von 343,71 km² rund 15.000 Einwohner und gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort in folgende 23 Schulzenämter:

Diese Schulzenämter umfassen zahlreiche Ortschaften:

  • Borkowo (Birkenfelde), Borucino (Brosland), Bronówko, Bronowo (Brunow), Brzękowice, Brozowica, Buślarki (Neu Buslar), Dobino (Althütten), Dziwogóra (Dewsberg), Gawroniec (Gersdorf), Grabno (Rabensberg), Gromnik, Grzybnica, Imienko, Jaźwiny, Jelonki (Heinrichshütte), Kłokówko (Kolonie Klockow), Kłokowo (Klockow), Kocury (Hagenhorst), Kołaczek (Neu Kollatz), Łąkówko (Lankow), Międzyborze (Luisenbad), Milice, Niemierzyno (Nemrin), Nowe Borne (Kolonie Alt Hütten), Nowe Ludzicko (Neu Lutzig), Nowe Toporzyk, Ogartówko (Neu Jagertow), Ostrowąs (Wusterhansberg), Pasieka (Altland), Plebanówka, Popielawy (Poplower Mühle), Popielewice (Vorwerk Poplow), Popielewko (Klein Poplow), Porąbka (Stubbenberg), Prosno, Przyrówko, Rzęsna (Vorbruch), Samogórze (Weissenbruch), Sękorady, Słowianki, Stare Resko (Ritzig), Tychówko (Woldisch Tychow) Wardyń Dolny (Groß Wardin), Widów, Zaborze (Waldhof), Zajączkówko (Neu Sanskow), Zdroiska (Krummelsborn), Zdroje (Räubersberg), Żolędno (Eichmühle).

Verweise

Literatur

  • Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriß ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Sändig Reprint Verlag, Vaduz 1996 (unveränderter Neudruck der Ausgabe von 1865), ISBN 3253027341, S. 308-310, online.
  • Werner Reinhold: Chroniken der Städte Belgard, Polzin und Schivelbein und der zu den Kreisen gehörenden Dörfer. Schivelbein 1862, 224 Seiten.

Weblinks

Fußnoten

  1. a b Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Jun 2008

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