- Połczyn-Zdrój
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Połczyn Zdrój Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Westpommern Landkreis: Świdwin Fläche: 7,21 km² Geographische Lage: 53° 46′ N, 16° 6′ O53.76666666666716.1Koordinaten: 53° 46′ 0″ N, 16° 6′ 0″ O Einwohner: 8372
(31. Dez. 2010)[1]Postleitzahl: 78-320 Telefonvorwahl: (+48) 94 Kfz-Kennzeichen: ZSD Wirtschaft und Verkehr Straße: DW 163 Kołobrzeg ↔ Wałcz DW 172 Połczyn-Zdrój ↔ Szczecinek DW 173 Połczyn-Zdrój ↔ Drawsko Pomorskie Schienenweg: PKP-Linien 421 (Połczyn Zdrój–Świdwin) u. 430 (Grzmiąca–Kostrzyn) Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów Gemeinde Gemeindeart: Stadt- und Landgemeinde Gemeindegliederung: 77 Ortschaften 23 Schulzenämter Fläche: 343,7 km² Einwohner: 15.739
(31. Dez. 2010) [2]Bevölkerungsdichte: 46 Einw./km² Gemeindenummer (GUS): 3216033 Verwaltung (Stand: 2011) Bürgermeister: Barbara Nowak Adresse: pl. Wolności 3-4
78-320 Połczyn ZdrójWebpräsenz: www.polczyn-zdroj.pl Połczyn Zdrój ['pɔwtʃɨn zdruj] (deutsch Bad Polzin) ist eine Kleinstadt (etwa 8.600 Einwohner) im Powiat Świdwiński der polnischen Woiwodschaft Westpommern und ist Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Połczyn Zdrój liegt im Zentrum der Woiwodschaft Westpommern am Nordhang des Pommerschen Höhenrückens in einer Niederung, durch welche die Flüsse Wugger und Taubenbach fließen. Sie liegt in der Pommerschen Schweiz in Hinterpommern. Zur Woiwodschafts-Hauptstadt Stettin (Szczecin) sind es 134 Kilometer Landstraße. Außerdem hat die Stadt Anschluss an die Bahnlinie Choszczno (Arnswalde)–Koszalin (Köslin). Die nächsten Nachbarstädte sind im Westen Świdwin (Schivelbein, 24 Kilometer entfernt) und im Norden Białogard (Belgard, 30 Kilometer entfernt). Bis nach Koszalin sind es 57 Kilometer.
Stadt Połczyn Zdrój (Bad Polzin)
Geschichte
Im 13. Jahrhundert bestand in der Gegend des späteren Polzin bereits eine wendische Siedlung. In seiner Nachbarschaft ließen sich Ende des Jahrhunderts Benediktinermönche nieder, gründeten eine deutsche Siedlung, und um 1290 errichtete vermutlich der Templerorden dort ein Schloss. Anfang des 14. Jahrhunderts wurden die Familien von Zozenow und von Glasenapp Eigentümer des Ortes, und Hasso von Wedell erwarb 1320 das Schloss. Die Herzöge von Pommern-Wolgast verliehen Polzin 1335 das lübische Stadtrecht. 1374 brachte Gerd von Manteuffel die Stadt in seinen Besitz. Er ließ einen Befestigungswall um die Stadt anlegen und veranlasste den Bau des Wardiner und des Jagertower Tores. Im Konflikt zwischen Pommern, Polen und dem Deutschen Ritterorden besetzen polnische Söldner 1466 das Polziner Schloss. Sie konnten erst von Pommernherzog Erich II. nach heftigen Kämpfen wieder vertrieben werden. Aus dem 16. und 17. Jahrhundert gibt es kaum Nachrichten über Polzin. Es ist lediglich belegt, dass im Jahre 1418 eine Kirche gestanden hat, die 1591 mit dem Namen Marienkirche erwähnt wird.
Den Status eines Badekurortes verdankt Bad Polzin der Entdeckung eines Schmiedes im Jahre 1688. Dieser hatte einem Freund, der an einer Augenentzündung litt, geraten, sein Leiden einmal mit dem milchig-trüben Wasser einer Quelle, die er in der Nähe des Flusses Wugger entdeckt hatte, zu behandeln. Nachdem das Quellwasser tatsächlich Linderung schuf und der Polziner Pastor Joachim Engelke dies publik gemacht hatte, wurde die Heilquelle von vielen Leidenden aufgesucht. Sie stammten bald auch nicht mehr nur aus der Umgebung, zumal sich herausstellte, dass das Wasser auch bei Krampfadern half. Da Polzin außerdem auch noch landschaftlich reizvoll in der so genannten Pommerschen Schweiz gelegen war, entwickelte sich im 18. Jahrhundert ein florierender Fremdenverkehr. Selbst die preußische Königin Luise gehörte zu den Kurgästen. 1854 eröffneten das Marien- und Victoriabad, ein Jahr darauf nahm das Johanniter-Krankenhaus seinen Betrieb auf, und seit 1857 war Polzin auch ein Moorbad.
Mit der Kommerzialisierung des Kurbetriebes im 18. Jahrhundert rückte die Stadt in das Interesse der Öffentlichkeit. Die Mineralquellen wurden zum dominierenden Wirtschaftsfaktor, der Fremdenverkehr nahm, mit Ausnahme der Kriegsjahre 1914–1918, ständig zu. Diese Entwicklung wurde auch durch den Anschluss an die Eisenbahnlinien nach Schivelbein im Jahre 1897 und nach Bärwalde 1906 gefördert. Die Einwohnerzahl stieg von 4.500 im Jahre 1875 auf 6.900 bei letzten deutschen Volkszählung 1939. 1938 wurden in Bad Polzin 127.082 Kurgäste gezählt. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges 1939 musste die Stadt jedoch den Kurbetrieb einstellen.
Am 1. Mai 1938 wurde in Bad Polzin das Mutter-Kind-Heim Pommern der NS-Rassenorganisation Lebensborn eröffnet. Die Stadtverwaltung Polzin schenkte Hitler das Kurhaus Lusienbad, in dem sich das Heim bis Ende Februar 1945 befand. [3] [4]
Am Montag, dem 5. März 1945 eroberten Soldaten der Roten Armee Bad Polzin. Wie ganz Hinterpommern, wurde die Stadt unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann nun die Zuwanderung polnischer und ukrainischer Bürger, die vorwiegend aus Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen und die dort im allgemeinen vor die Wahl gestellt worden waren, entweder eine andere Staatsangehörigkeit zu akzeptieren oder auswandern zu müssen. Mit der Zuwanderung einher ging die Vertreibung der deutschen Bewohner aufgrund der sogenannten Bierut-Dekrete. Bad Polzin wurde in Połczyn Zdrój umbenannt.
Städtepartnerschaften
- Controguerra (Italien)
- Templin (Deutschland, Brandenburg)
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Anton von Krockow (1714–1778), deutscher Offizier, preußischer Generalleutnant
- Döring Wilhelm Graf von Krockow (1719–1803), deutscher Offizier, preußischer General der Infanterie
- Martin Zade (1877–1944), deutscher Mediziner
- Adolf Zade (1880–1949), deutscher Pflanzenbauwissenschaftler
- Karl Schröder (1884–1950), deutscher Politiker (KAPD) und Schriftsteller
- Friedl Behn-Grund (1906–1989), deutscher Kameramann
- Horst Völz (* 1930), deutscher Physiker und Informationswissenschaftler
- Volker Vogeler (1930–2005), deutscher Regisseur und Drehbuchautor
- Bernd Heinrich (* 1940), US-amerikanisch-deutscher Biologe
- Harald Heinze (* 1941), deutscher Politiker (SPD)
- Gerhard Kelling (* 1942), deutscher Schriftsteller
- Robert Atzorn (* 1945), deutscher Schauspieler
- Sławomir Nitras (* 1973), polnischer Politiker
Gmina Połczyn Zdrój
Allgemeines
Die Stadt- und Landgemeinde Połczyn Zdrój zählt auf einer Fläche von 343,71 km² rund 15.000 Einwohner.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde gliedert sich neben dem gleichnamigen Hauptort in folgende 23 Schulzenämter:
- Bolkowo (Bolkow), Brusno (Brutzen), Buślary (Buslar), Czarnkowie (Alt Liepenfier), Gaworkowo (Gauerkow), Kapice (Kappe), Kołacz (Kollatz), Lipno (Neu Lipenfier), Łośnica (Lasbeck), Nowe Resko (Kolonie Ritzig), Ogartowo (Jagertow), Ogrodno (Kavelsberg), Ostre Bardo (Wusterbarth), Popielewo (Poplow), Przyrowo (Groß Hammerbach), Redło (Redel), Sucha (Zuchen), Szeligowo (Seeligsfelde, 1937–1945 Eichenfelde), Toporzyk (Bramstädt), Wardyń Górny (Hohenwardin), Zajączkowo (Alt Sanskow).
Diese Schulzenämter umfassen zahlreiche Ortschaften:
- Borkowo (Birkenfelde), Borucino (Brosland), Bronówko, Bronowo (Brunow), Brzękowice, Brozowica, Buślarki (Neu Buslar), Dobino (Althütten), Dziwogóra (Dewsberg), Gawroniec (Gersdorf), Grabno (Rabensberg), Gromnik, Grzybnica, Imienko, Jaźwiny, Jelonki (Heinrichshütte), Kłokówko (Kolonie Klockow), Kłokowo (Klockow), Kocury (Hagenhorst), Kołaczek (Neu Kollatz), Łąkówko (Lankow), Łęgi (Langen), Międzyborze (Luisenbad), Milice, Niemierzyno (Nemrin), Nowe Borne (Kolonie Alt Hütten), Nowe Ludzicko (Neu Lutzig), Nowe Toporzyk, Ogartówko (Neu Jagertow), Ostrowąs (Wusterhansberg), Pasieka (Altland), Plebanówka, Popielawy (Poplower Mühle), Popielewice (Vorwerk Poplow), Popielewko (Klein Poplow), Porąbka (Stubbenberg), Prosno, Przyrówko, Rzęsna (Vorbruch), Samogórze (Weissenbruch), Sękorady, Słowianki, Stare Resko (Ritzig), Tychówko (Woldisch Tychow) Wardyń Dolny (Groß Wardin), Widów, Zaborze (Waldhof), Zajączkówko (Neu Sanskow), Zdroiska (Krummelsborn), Zdroje (Räubersberg), Żolędno (Eichmühle).
Verweise
Literatur
- Gustav Kratz: Die Städte der Provinz Pommern - Abriss ihrer Geschichte, zumeist nach Urkunden. Berlin 1865, S. 308-310 (online).
- Werner Reinhold: Chroniken der Städte Belgard, Polzin und Schivelbein und der zu den Kreisen gehörenden Dörfer. Schivelbein 1862, 224 Seiten.
- Unser Pommerland, Jg. 13, H. 7: Polzin.
- Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstentums Rügen. Teil III, Band 1, Anklam 1867, S. 690-704 (online)
- Christian Friedrich Wutstrack: Nachtrag zu der Kurzen historisch-geographisch-statistischen Beschreibung des königlich-preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Stettin 1795, S. 221-222 (online)
Weblinks
Commons: Połczyn-Zdrój – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienWikisource: Polzin in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Homepage der Miasta/Gmina Połczyn-Zdrój (polnisch)
- BIP Miasta/Gmina Połczyn-Zdrój (polnisch)
- Heimatkreis Belgard-Schivelbein (deutsch)
- Messtischblatt von Bad Polzin und Umgebung aus dem Jahr 1936.
Fußnoten
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
- ↑ Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. August 2011.
- ↑ Die Heime des "Lebensborn"
- ↑ Der Lebensborn – Lebenshilfe als Rassepolitik, Von Dennis Krumwiede.
Städte und Gemeinden im Powiat Świdwiński (Kreis Schivelbein)Städte: Połczyn Zdrój (Bad Polzin) | Świdwin (Schivelbein)
Landgemeinden: Brzeżno (Briesen) | Rąbino (Groß Rambin) | Sławoborze (Stolzenberg) | Świdwin – Gmina (Schivelbein – Land)
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