- Polsequenz
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Die Internationale Polsequenz (IPS) oder Nordpolarsequenz ist eine Reihe exakt vermessener Sterne nahe dem Himmelsnordpol. Diese nach Helligkeit fein abgestufte Skala von Standardsternen dient zur Eichung fotometrischer Instrumente und zur Kalibrierung gemessener Sternhelligkeiten.
Die Lage dieses Eichfeldes beim Himmelspol hat den Vorteil fast konstanten Höhenwinkels. Dadurch variiert der Einfluss der atmosphärischen Extinktion nur wenig und ist einfach zu ermitteln.
Die Polsequenz umfasst 96 konstant leuchtende Sterne, die den Helligkeitsbereich von +2 mag bis +17 mag abdecken und sich in einem Abstand von bis zu 2° um den Polarstern (Polaris) befinden. Die Helligkeiten wurden fotografisch und fotovisuell bestimmt. Die Sequenz der Eichsterne wurde 1922 eingeführt, als sich herausstellte, dass der bis dahin als fotometrischer Bezugsstern mit 2,08 mag dienende Polaris geringe Helligkeitsschwankungen aufweist.
In den 1960er Jahren umfasste die Polsequenz neben Polaris 61 Sterne von 4,4 bis 16,9 mag und wurde nach der Neudefinition des Magnituden-Systems auf 96 Sterne erweitert. Heute hat sie an Wichtigkeit eingebüßt, da inzwischen einige hundert über den ganzen Himmel verteilte Standardsterne verschiedener Farbbereiche zur Verfügung stehen, deren Daten durch lichtelektrische Messmethoden auch genauer sind.
Literatur
- A. Hnatek: Ausgleichung der internationalen Polsequenz bis zur 9. Größe und Helligkeiten einiger Zusatzsterne. In: Astronomische Nachrichten. 204, 1917, S. 5 (Abstrakt und Volltext, abgerufen am 28. Februar 2010).
- Seb.v.Hoerner, Karl Schaifers: Meyers Handbuch über das Weltall, 2.Auflage (370 p. +Kartenteil), Bibliogr.Institut, Mannheim 1960
- H.Zimmermann, A.Weigert: Lexikon der Astronomie, Spektrum Akadem.Verlag, Heidelberg-Berlin
Weblinks
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