- Augenpulver
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Als Augenpulver bezeichnet man in der Typografie eine besonders klein oder eng gesetzte und damit schwer lesbare Schrift.
Inhaltsverzeichnis
Begriff
Da beim Lesen das Auge nicht Buchstabe für Buchstabe durchgeht, sondern Wort- und Buchstabengruppen erfasst, kann es bei einer zu kleinen oder engen Schrift diese Blöcke nicht mehr korrekt aufnehmen. Die Lesbarkeit einer Schrift wird damit erschwert.
Oft findet sich derartige Schriftsätze in Büchern oder Druckerzeugnissen, die nicht durchgehend gelesen, sondern nur zum Nachschlagen und stichpunktartigem Lesen verwendet werden. Beispiele sind Taschenwörterbücher oder Packungsbeilagen, da hier viel Text auf wenig Raum untergebracht werden muss. Ein derartiger „Augenpulvertext“ ist in diesen Fällen auch eher erträglich als bei den normalen Fließtexten.
Ab wann ein Text als Augenpulver ansehen wird, ist eine zum Teil sehr subjektive Bewertung; die Leserlichkeit eines Textes hängt neben typografischen Faktoren wie Schriftart, -größe und Zeilenabstand auch von persönlichen Gegebenheiten wie der Sehschärfe ab.
Der Begriff wurde schon von Arthur Schopenhauer gebraucht, der sich mit seinem Verleger Brockhaus Auseinandersetzungen über eine zureichenden Schriftgröße lieferte. Von ihm stammt auch das folgende Zitat:
„Die Gesundheitspolizei sollte, im Interesse der Augen, darüber wachen, daß die Kleinheit des Drucks ein festgestelltes Minimum habe, welches nicht überschritten werden dürfe.“
– [Quelle fehlt]
Auch E.T.A. Hoffmann verwendet diesen Begriff schon:
„Denn außerdem daß die Schrift ein wahres Augenpulver zu nennen, so waren auch manche Stellen beinahe ganz verwischt.“
– Aus dem Roman Die Irrungen[1]
Siehe auch
Literatur
- Hans Peter Willberg: Wegweiser Schrift. Erste Hilfe im Umgang mit Schrift. Verlag Hermann Schmidt. Mainz 2001. ISBN 3-87439-569-3
Weblinks
Quellennachweis
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