- Pont Saint-Michel
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Die „Pont Saint-Michel" (dt. etwa Michaelsbrücke) ist eine Brücke in Paris und verbindet die Île de la Cité mit der Rive Gauche, dem linken Seineufer.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Brücke geht von der Place Saint-Michel auf dem linken Seineufer aus und führt zum Boulevard du Palais auf der Île de la Cité. Somit verbindet sie das 5. und 6. Arrondissement, die am Boulevard Saint-Michel liegen, mit dem 1. und 4. Arrondissement, die sich andererseits an dieser Achse treffen. Platz und Boulevard Saint-Michel wurden später nach ihr benannt. Die Lage am Fluss wird jeweils mit dem Quai des Orfèvres bzw. dem Quai des Grands Augustins beschrieben.
Flussabwärts liegt die Pont Neuf, flussaufwärts die Petit Pont. Auf der gegenüberliegenden Seite der Insel führt die Pont au Change auf das rechte Ufer.
Technische Beschreibung
Die Pont Saint-Michel ist eine Bogenbrücke und besteht aus Mauerwerk. Sie überspannt die Seine auf einer Länge von 62 m. Die Brücke weist drei Bögen mit einer einheitlichen Spannweite von 17,20 m auf und ist insgesamt 30 m breit. Neben der 18 m breiten Fahrbahn befinden sich auf beiden Seiten 6 m breite Bürgersteige.
Geschichte
Im Jahre 1378 entschied man über den Bau einer Brücke, die das ehemalige Palais Royal auf der Île de la Cité mit dem linken Seineufer verbinden sollte. Die erste Brücke, die wie alle Seinebrücken ihrer Zeit mit Häusern bestückt war, wurde unter Karl VI. erbaut. Ihr fielen in den darauf folgenden Jahren mehrere Namen zu. So hieß sie Pont-Neuf, Neuf-Pont oder Pont Saint-Michel. Die Brücke litt wiederholt stark unter dem Schmelzhochwasser, das die Seine hinabfloss, und wurde um 1408 aus Holz inklusive der Häuser auf ihr neu erbaut. Jedoch stürzte das Bauwerk nach mehreren Zusammenstößen mit Schiffen am 9. Dezember 1547 in sich zusammen und riss 17 Menschen in den Tod.
Die zwei Jahre später an dieser Stelle erbaute Brücke hielt nur bis 1616. Der starke Eisgang der Seine griff die Brücke stark an, worauf sie und mehrere auf ihr befindliche Häuser erneut zerstört wurden. Daraufhin wurde sie durch ein Bauwerk aus Stein mit vier Bögen ersetzt, das zwischen 1618 und 1624 erbaut wurde. Die beiden seitlichen Bögen hatten eine Spannweite von 10 m. Das Bogenfeld auf der flussabwärts gelegenen Seite wurde mit einer Reiterstatue von Ludwig XIII. aus Bronze versehen.
Die „Pont Saint-Michel" war die letzte Brücke in der Stadt, auf der sich Häuser befanden. 1808 wurden diese jedoch endgültig abgerissen. Die geringe Breite und das hohe Alter der Brücke brachten die Stadtverwaltung 1855 zu der Entscheidung die Brücke neu bauen zu lassen. 1857 wurde dieses Projekt in die Tat umgesetzt. Die Ingenieure Paul-Martin Gallocher de Lagalisserie und Paul Vaudrey entwarfen die bis heute erhaltenen Pont Saint-Michel. Dieser Entwurf beinhaltete nur noch drei elliptische Bögen aus Mauerwerk mit einer Spannweite von 17,20 m, um die Anzahl der in der Seine stehenden Pfeiler zu verringern.
Da die Brücke während des Zweiten Kaiserreiches unter Napoléon III. erbaut wurde, sind die Pfeiler auch heute noch mit dem markanten napoléonischen „N“ geschmückt, das von einem Lorbeerkranz umgeben wird.
Ihren endgültigen Namen erhielt sie aufgrund der Nähe zur Kapelle Saint-Michel. Der Heilige Erzengel Michael wird in mehreren Religionen als Wächter des Paradiestores verehrt.
Siehe auch
- Massaker von Paris 1961 — Am 17. Oktober 2001 wurde vom sozialistischen Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoë, eine Gedenktafel an der Brücke eingeweiht, die an das Ereignis und die Toten erinnert.
- Alle Seinebrücken im Raum Paris
Weblinks
Commons: Pont Saint-Michel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien48.8541666666672.3447222222222Koordinaten: 48° 51′ 15″ N, 2° 20′ 41″ OKategorien:- Bogenbrücke in Frankreich
- Brücke in Paris
- 5. Arrondissement (Paris)
- 6. Arrondissement (Paris)
- Seinebrücke
- Erbaut in den 1850er Jahren
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