- Potentilla wismariensis
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Wismarer Hügel-Fingerkraut Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Rosenartige (Rosales) Familie: Rosengewächse (Rosaceae) Unterfamilie: Rosoideae Gattung: Fingerkräuter (Potentilla) Art: Wismarer Hügel-Fingerkraut Wissenschaftlicher Name Potentilla wismariensis T. Gregor & Henker sp. nova, 2001 Das Wismarer Hügel-Fingerkraut (Potentilla wismariensis) ist eine im Jahr 2001 neu beschriebene Pflanzenart aus der Gattung der Fingerkräuter (Potentilla) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Es gehört zur Potentilla collina (Hügel-Fingerkraut)-Gruppe.
Inhaltsverzeichnis
Verbreitung und Standort
Das Wismarer Hügel-Fingerkraut ist etwa seit den 1930er Jahren aus der Umgebung der Wismarbucht in Mecklenburg-Vorpommern bekannt. Dort wurde sie bisher mit dem illegitimen Namen Potentilla sordida bezeichnet. Mögliche weitere noch ungeprüfte Vorkommen liegen in Südschweden. Die derzeit bekannten Vorkommen in der Wismarbucht liegen auf sandig-kiesigen Böden in magerrasenähnlicher Vegetation im Bereich von Strandwällen, die durch häufige Störungen wie Sandabbau oder Aufschüttungen verändert sind. Beobachtungen zufolge reagiert die Pflanze positiv auf mäßige Störungen der Bodenoberfläche und scheint durch extensive Beweidung gefördert zu werden.
Beschreibung
Das Wismarer Hügel-Fingerkraut ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, eine Pleiokormstaude, dessen Erneuerungsknospen im Bereich des Wurzelhalses liegen. Die fünf- bis siebenzeiligen Grund- und Stängelblätter sind gestielt und tragen oberseits 0,6 mm lange Haare. Unterseits, auf den Nerven und am Rand, sind die Haare 0,7 mm lang, zwischen den Nerven etwa 0,2 mm lang und geschlängelt, nicht filzig. Die Blattstiele sind schwach filzig und spärlich mit bis zu 1 mm langen Haaren besetzt. Die endständigen verkehrt-eiförmigen Endfiedern der Grundblätter haben eine keilförmige Basis. Sie sind im oberen Viertel bis Drittel gesägt mit meist fünf Zähnen, wobei der mittlere Zahn meist nicht vorsteht (siehe Abbildung). Die Nebenblatt-Öhrchen der Grundblätter sind linealisch, jene der mittleren und oberen schief gestreckt-eiförmig. Die oberen Stängelblätter sind dreiteilig. Die keilförmigen, länglich verkehrt eiförmigen, unterseits schwach filzig behaarten Endblättchen sind im unteren Bereich ungeteilt, oben tragen sie drei Zähne.
Kennzeichnend sind die zur Blütezeit nicht blühenden Triebe. Die Blütentriebe wachsen aufrecht und sind ab der Mitte verzweigt. Sie tragen einen Haarfilz und längere gerade Haare. Die fünfzähligen Blüten sind etwa 13 mm breit, die Blütenstiele erreichen zwischen 10 bis 25 mm Länge. Der Kelch ist dicht behaart. Die Haare sind bis zu 1 mm lang und geschlängelt. Die äußeren Kelchblätter sind elliptisch, die inneren dreieckig. Die den Kelch weit überragenden Blütenblätter sind verkehrt-eiförmig, ausgerandet und goldgelb. Sie erreichen etwa 5 mm Länge. Der Griffel ist etwa 1mm lang mit schwach verdickter Basis. Der Fruchtboden ist behaart. Die Nüsschen sind etwa 1,3 mm lang und 0,9 mm breit. Das Wismarer Hügel-Fingerkraut blüht zwischen Mai und Oktober.
Referenzen
- T. Gregor, H. Henker. Potentilla wismariensis T. Gregor & Henker sp. Nova, ein Fingerkraut der Wismarbucht (Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland). Feddes Repertorium 112, 5-6: 321 - 330, 2001. PDF
Weiterführende Literatur
- Rothmaler W. (Begr.), Schubert R. & W. Vent (Hrsg): Exkursionsflora von Deutschland. Kritischer Band. 8. Auflage, Fischer Verlag, Jena, Stuttgart, 1990. ISBN 3-334-60830-1
- U. Voigtländer & H. Henker: Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Mecklenburg-Vorpommerns 5. Fassung, Stand November 2005. Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, 60 S.
Weblinks
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