Preußisch Stargard

Preußisch Stargard
Starogard Gdański
Wappen von Starogard Gdański
Starogard Gdański (Polen)
DEC
Starogard Gdański
Starogard Gdański
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Starogard Gdański
Fläche: 25,27 km²
Geographische Lage: 53° 58′ N, 18° 32′ O53.96722222222218.53257Koordinaten: 53° 58′ 2″ N, 18° 31′ 57″ O
Höhe: 70 m n.p.m
Einwohner: 48.189 (31. Dez. 2007[1])
Postleitzahl: 83-200 bis 83-202
Telefonvorwahl: (+48) 58
Kfz-Kennzeichen: GST
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 22: (Niederlande-Aachen-Berlin-) Kostrzyn nad Odrą-Grzechotki (-Kaliningrad-Tschernyschewskoje-Litauen)
Schienenweg: PKP-Linien 203 (Tczew-Küstrin-Kietz) und 243 (Skórcz-Starogard Gdański)
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Verwaltung (Stand: 2009)
Stadtpräsident: Edmund Stachowicz
Adresse: ul. Gdańska 6
83-200 Starogard Gdański
Webpräsenz: www.starogard.pl

Starogard Gdański  [starɔgard gdaɲski]?/i, deutsch Preußisch Stargard, ist eine Stadt im Powiat Starogardzki in der Woiwodschaft Pommern in Polen.


Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vom 8. bis zum 12. Jahrhundert existierte eine Burg an der Stelle der heutigen Stadt. Die erste urkundliche Erwähnung einer Siedlung an der Stelle des heutigen Starogard Gdański stammt vom 11. November 1198 als Starigrod. Die Urkunde erwähnte die Schenkung der Siedlung und ihrer Umgebung vom pommerschen Herzog Grzymisław an einen Ritterorden. 1269 wurde der Ort als Stargarde erwähnt. 1305 eroberte der Deutsche Orden den Ort. Um 1338 begannen die Einwohner mit dem Bau einer Befestigungsanlage für die Siedlung, ein Jahr später erhielt der Ort sein eigenes Wappen. Das Stadtrecht nach Kulmer Recht erhielt Starogard 1348 vom Hochmeister Heinrich Dusemer.

1465 wird die Stadt von der polnischen Armee belagert und 1466 wird Starogard Teil Polens. Ein großes Feuer vernichtet 1484 die Hälfte der Stadt. Aus 1525 stammen die ersten Zeichen von Lutheranern. 1566 wird die Stadt erstmalig Starogard genannt. Während des Schwedisch-Polnischen Krieges wird die Stadt von den Schweden zwei Jahre lang besetzt. Während der ersten Teilung Polens wurde Starogard Teil Preußens. 1792 wüteten mehrere Feuer in der Stadt und zerstörten sie nahezu vollständig. 1807 besetzten Truppen unter Dąbrowski kurzzeitig die Stadt. Der Beginn des 19. Jahrhunderts bedeutet für den Ort eine zunehmende Industrialisierung und die Stadt, die seit 1818 Kreissitz des Landkreises Preußisch Stargard war, wurde zu einem wichtigen Zentrum für die Getreide-, Tabak-, Leder-Produktion. 1862 erhielt der Ort als einer der ersten im heutigen Polen eine Feuerwehr und zwei Jahre später wurde die Wodka-Fabrik Winkelhausen eröffnet. 1871 erfolgte der Anschluss an das Schienennetz und 1900 wurde ein Wasser- und Gasnetz in der Stadt errichtet.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Starogard ab 1920 Teil Polens. Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde die Stadt am 2. September 1939 von der Wehrmacht besetzt. Im Verlauf der Besetzung starben etwa 7.000 Menschen. Am 6. März 1945 erreichte die Rote Armee die Stadt.

1950 entschied sich die Stadt, dem Starogard ein Gdański nachzustellen. 1980 streikten die Arbeiter mehrerer Fabriken. Am 3. Mai 1981 fand auf Initiative der Solidarność auf dem Marktplatz eine „Messe für das Vaterland“ statt, an welcher etwa 15.000 Menschen teilnahmen.


Politik

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke


Sport

  • Der Basketballverein Polpharma Starogard Gdanski spielt in der Era Basket Liga


Wirtschaft und Infrastruktur

Die zwei größten Unternehmen des Ortes sind Polpharma SA und Destylarnia Sobieski SA.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Stanisław Kryzan, polnischer Psychiater
  • Bernhard Stadié (1833-1895), Pfarrer, Lokalhistoriker von Preußisch Stargard

Gmina (Landgemeinde)

Zur Landgemeinde Starogard Gdański gehören folgende Ortschaften:

polnischer Name kaschubischer Name deutscher Name (bis 1920 und 1939-45)
Barchnowy Bôrchnòwë Barchnau
Brzeźno Wielkie Wiôlgié Brzézno Brzezno (1867-1942 Bresnow, 1942-45 Bressen)
Ciecholewy Cécholewë Czechlau (1942-45 Zechlau)
Dąbrówka Dãbrówka Dombrowken (1942-45 Damerau)
Helenowo Helenowo
Jabłowo Groß Jablau (1942-45 Großgabel)
Janin Janin (1942-45 Hahnsfelde)
Janowo Janowo
Klonówka Klonowken (1942-45 Treugenhof)
Kochanka Kochankenberg
Kokoszkowy Kòkòszkòwë Kokoschken (1942-45 Hennenfelde)
Kolincz Kollenz (1942-45 Benkendorf)
Koteże Kottisch
Krąg Krangen
Kręgski Młyn Krangener Mühle (1861-1945 Hermannsrode)
Linowiec Lienfitz
Lipinki Szlacheckie Lippinken (1942-45 Leipnersdorf)
Marywil
Najmusy Neumuß (1942-45 Neubrück)
Nowa Wieś Rzeczna Neudorf
Okole Okollen (1942-45 Kollen)
Owidz Owidz (1942-45 Olwitz)
Owidz-Młyn
Płaczewo Placzewo (1874-1945 Seewalde)
Rokocin Ròkòcénò Rokoschin (1942-45 Reicheneck)
Rywałd Rëwôłd Riewalde (1940-42 vorübergehend Rehwalde)
Siwiałka Schiwialken (1942-45 Schwabenheim)
Stary Las Alt Busch
Sucumin Sùcùmënò Suzemin (1942-45 Sutzmin)
Sumin Somino Summin
Szpęgawsk Spengawsken (1942-45 Pangau)
Trzcińsk Labuhnken
Żabno Saaben
Zduny Zdùnë Zduny (1942-45 Scharfendorf)
Żygowice Zygowitz

Verweise

Weblinks

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 31. Dezember 2007

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