August Weber (DDP/DStP)

August Weber (DDP/DStP)

Carl Wilhelm August Weber (* 4. Februar 1871 in Oldenburg; † 17. November 1957 in London) war ein deutscher Bankier und Politiker (NLP; DStP).

Leben und Wirken

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Oldenburg durchlief Weber von 1889 bis 1892 eine dreijährige Landwirtschaftslehre. Anschließend studierte er Nationalökonomie, Geschichte und Rechtswissenschaften. 1895 promovierte er zum Dr. jur.

Nach der einjährigen Zugehörigkeit zum Oldenburgischen Infanterieregiment Nr. 91 trat Weber als Korrespondent und später als Prokurist in die Dresdner Bank ein. 1900 übernahm er die Leitung der sächsischen Provinzbank in Löben. Von 1907 bis 1911 gehörte Weber dem Reichstag des Kaiserreiches als Abgeordneter für die Nationalliberale Partei an. 1912 siedelte er nach Berlin über. Während des Ersten Weltkrieges war Weber in der Kriegswirtschaft tätig. Nach dem Krieg übernahm er Aufgaben im Reichswirtschaftsministerium. In der Privatwirtschaft tat er sich als Vorstandsmitglied des Hansa-Bundes für Handel, Gewerbe und Industrie und des Reichsverbandes der Deutschen Industrie sowie als Mitglied der Handelskammer von Berlin hervor.

Im Dezember 1918 trat Weber zur Deutschen Demokratischen Partei (DDP) über. Später trat er zu der der DDP angegliederten Deutschen Staatspartei (DStP) über. Für diese saß er von September 1930 bis Juli 1932 als Abgeordneter im Reichstag, in dem er den Wahlkreis 4 (Potsdam I) vertrat und den Vorsitz der Fraktion seiner Partei führte.

Als Gegner des Nationalsozialismus musste Weber 1933 auf Druck der Gestapo alle seine wirtschaftlichen Ämter niederlegen. 1938/39 ging er als Emigrant nach Großbritannien, wo er die örtliche Repräsentation der Deutschen Freiheitspartei übernahm. Daneben engagierte er sich vor allem publizistisch gegen die Hitler-Diktatur. 1943 oder 1944 gehörte er zu den Mitunterzeichnern des Gründungsaufrufes der Freien Deutschen Bewegung.

Schriften

  • Die Reichsfinanzreform, Leipzig s.a. [1909].
  • Krieg und Banken 1915.
  • Wider den Nationalsozialismus, Berlin 1932.
  • New Germany in a New Europe, London 1945.

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