Produktivkraft der Arbeit

Produktivkraft der Arbeit

Die Produktivkraft der Arbeit wird von Karl Marx in seiner Kritik der politischen Ökonomie als maßgebende primäre Kraft unter allen Produktivkräften bestimmt und folgendermaßen beschrieben:

Die Produktivkraft der Arbeit ist durch mannigfache Umstände bestimmt, unter anderem durch den Durchschnittsgrad des Geschickes der Arbeiter, die Entwicklungsstufe der Wissenschaft und ihrer technologischen Anwendbarkeit, die gesellschaftliche Kombination des Produktionsprozesses, den Umfang und die Wirkungsfähigkeit der Produktionsmittel, und durch Naturverhältnisse (Marx, Das Kapital I, in: MEW Bd. 23, 1986, S. 54).

In der Deutschen Ideologie von 1845/46 ging Marx zusammen mit Friedrich Engels davon aus, dass "jede neue Produktivkraft, sofern sie nicht eine bloß quantitative Ausdehnung der bisher schon bekannten Produktivkräfte ist (z. B. Urbarmachung von Ländereien)[...] eine neue Ausbildung der Teilung der Arbeit zur Folge" habe. Wobei "die jedesmalige Stufe der Teilung der Arbeit [...] auch die Verhältnisse der Individuen zueinander in Beziehung auf das Material, Instrument und Produkt der Arbeit", sprich die Produktionsverhältnisse bestimme (Marx/Engels, Die deutsche Ideologie in: MEW Bd. 3, 1990, S. 22). Mit steigender Produktivkraft der Arbeit würden die bestehenden Produktionsverhältnisse zu "Fesseln" der Produktion, welche diese "hemmten [...] statt sie zu fördern" (Marx/Engels, Das kommunistische Manifest, 1999, S. 50). Die Produktivkraft der Arbeit stellt demnach einen entscheidenden Faktor bei der gesellschaftlichen Differenzierung und historischen Genese der Gesellschaft dar.

Produktivkraft ist der Wirkungsgrad der konkreten Arbeit. [ Marx unterscheidet konkrete und abstrakte Arbeit, wobei zum Verständnis des Begriffes Produktivkraft die "abstrakte" Arbeit noch nicht unbedingt verstanden sein muss]. Konkrete Arbeit ist die Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur, um sie seinen Bedürfnissen gemäß umzuwandeln. Produktivkraft bemisst sich daher in Ausdrücken wie: Wie viele Stühle, Brote, Flugzeuge etc.etc je Zeiteinheit die Arbeit hervorzubringen vermag.

Zitat

  • Die Entwicklung der Produktivkräfte der gesellschaftlichen Arbeit ist die historische Aufgabe und Berechtigung des Kapitals. Karl Marx, MEW 25, Kapital III, S. 269

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