Profil-Simulations-Analyse

Profil-Simulations-Analyse

Die Profil-Simulations-Analyse (kurz: PSA) ist ein Verfahren, um Veröffentlichungen hinsichtlich Ihres Nutzens (Inhalt, Ergonomie, Convenience etc.) für die Rezipienten zu überprüfen.

Im Gegensatz zu anderen Testverfahren ist die PSA kein statistisches (quantitatives), sondern ein hermeneutisches (qualitatives) Verfahren.

Zur Überprüfung, ob, wie schnell und wie hinreichend und angemessen die Interessen der Nutzer beispielsweise einer Webseite, eines Handbuchs oder eines Lehrbuchs befriedigt werden, wird nicht die Adressatengruppe selbst untersucht, sondern simuliert. Dazu werden "typische" Rollenprofile der Adressatengruppe aufgestellt und dann von einzelnen Prüferinnen und Prüfern durchgespielt. Der einzelne Prüfer repräsentiert mithin nicht eine Person, sondern eine Personengruppe (den berühmten Durchschnitts-Menschen).

Um eine hinreichende Erkenntnisschärfe zu gewinnen, muss die Adressatengruppe in hinreichend viele und kleine Untergruppen, deren Profile dann simuliert werden können, aufgeteilt werden.

Zur Erreichung einer Mindest-Validität ist eine hinreichende Reflektionskompetenz der Durchführenden unabdingbar. Ferner sind die gleichen Rollen idealerweise von mindestens drei verschiedenen Prüfern durchzuspielen. Unerlässlich ist eine Integration der Prüfergebnisse der verschiedenen Prüfer untereinander sowie des erhobenen mit Vor- und Fachwissen unter den Bedingungen von Supervision.

Die Vorteile der PSA gegenüber anderen Testmethoden liegen im personell und zeitlich deutlich geringerem Aufwand. Sie liefert somit ihre Ergebnisse schneller und kostengünstiger. Darüber hinaus hat das Verfahren eine gewisse Offenheit gegenüber - in den vor der Erhebung in den Arbeitshypothesen nicht berücksichtigten - Faktoren. Es ist also in der Lage, "tote Winkel" bzw. sog. blinde Flecken besser zu vermeiden. Dem entgegen steht die große Abhängigkeit von der Kompetenz der Durchführenden und die bei einem hermeneutischen Verfahren naturgemäß geringere Skalierbarkeit der Ergebnisse.

Die PSA hat ihren theoretischen Hintergrund in der qualitativen, beschreibenden Soziologie und Spieltheorie und ihre direkten Vorbilder in den Methoden der Ethnomethodologie. Verwandtschaften bestehen zur TZI, TA, analytischen Psychologie und zur Methode des Rollenspiels.

Die PSA wurde im Jahr 2002 im Auftrag der Bundesregierung von einer Kommunikationsagentur entwickelt und erstmals angewendet auf die Webseiten des BMZ. Ihr maßgeblicher Entwickler, Olaf Fuchs, erfand dazu nichts gänzlich Neues, sondern konzipierte aus bekannten Ansätzen und Erkenntnissen ein anwendbarens Instrument zur kostengünstigen, zeitnahen Evaluation von Informations-Portalen.


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