Prokop z Plzně

Prokop von Pilsen (tschechisch Prokop z Plzně, auch Procopius de Plzna) († 1457), war tschechischer Theologe.

1403 legte er die Bachelor-Prüfung ab und wurde 1408 zum Meister der Freien Künste ernannt. 1414 und 1439 bis 1440 war er Dekan der artistischen Fakultät, in den Jahren 1420 bis 1421, 1426 und 1443 bis 1444 Rektor der Karls-Universität in Prag.

Als Meister der Universität war er enger Mitarbeiter des Jan z Příbrami, einen bedeutenden Vertreter der konservativen Hussitenbewegung. Ähnlich wie Jan vertrat er zunächst radikale Ansichten, verteidigte 1410 gemeinsam mit Jan Hus die Schriften von John Wyclif und wurde deswegen zwei Jahre später der Ketzerei beschuldigt.

Später schloss er sich der Vereinigung der Meister der Universität an, die das Programm der hochgestellten utraquistischen Adeligen formulierte.

1421 teilte er gemeinsam mit Jan z Příbrami, Jakoubek ze Stříbra und Jan Želivský den Vorsitz an der Synode, die die Vier Prager Artikel verfasste.

Er war an einer Einigung mit der Kirche bestrebt und war dazu bereit einige Kompromisse einzugehen. Nach der verlorenen Schlacht von Lipan wandte er sich immer mehr dem Katholizismus zu, kritisierte Gedanken der Hussiten.

Mit Meister aus Jan aus Příbram nahm er als Vertreter der konservativen Prager Geistlichen am Konzil in Basel teil. 1448 kehrte er nach Prag zurück und lebte danach zurückgezogen.

Literatur

• J. Prokeš: Mistr Prokop z Plzně, 1927 (Mag. Prokop von Pilsen. Beitrag zur Entwicklung der konservativen hussitischen Partei). Husitský archiv Nr. 3, 278 S

Magistri Iohannis Hus Quodlibet, ed. B. Ryba, 1948;

• J. Kejř: Kvodlibetní disputace, 1971
• J. Tříška: Životopisný slovník, 1981
• V. Herold: Pražská univerzita a Wyclif, 1985.

siehe auch: Liste der Rektoren der Karls-Universität

Personendaten
NAME	Prokop aus Pilsen
ALTERNATIVNAMEN	Prokop z Plzně, Procopius de Plzna
KURZBESCHREIBUNG	tschechischer Theologe, Vertreter der Hussiten
GEBURTSDATUM	14. Jahrhundert
STERBEDATUM	1457