Václav Koranda der Jüngere

Václav Koranda der Jüngere

Václav Koranda "der Jüngere" (auch Wenceslaus Coranda de Plzna oder Václav Koranda z Plzně) (* zwischen 1422 bis 1424 in Pilsen; † zwischen 1. und 9. Februar 1519 in Prag), war tschechischer Theologe und Kirchenpolitiker.

Leben

An der Karls-Universität legte er 1454 die Bachelor-Prüfung ab und 1458 zum Meister der Sieben Freie Künste. Im weiteren Verlauf seines Lebens unterrichtete er an der Universität, wurde 1460 zum Dekan und 1463 zum Rektor gewählt. Ein Jahr davor gehörte er zur Gesandtschaft des böhmischen Königs Georg von Podiebrad, die beim Papst Pius II. vergeblich um die Bestätigung des Erzbischofs Jan Rokycana ersuchte und die Einhaltung des Kompaktates, das in Basel verabschiedet und durch Pius aufgehoben wurde. Nach vier Monaten kehrte er gemeinsam mit seinen Begleitern Prokop von Rabstein, Jan Malovec, Zdeňek Kostka z Postupic und Václav Vrbenský ohne Ergebnis zurück. Anschließend kam es zum offenen Bruch zwischen den böhmischen Utraquisten und dem Papst.

Koranda, selbst Utraquist, predigte in der Betlehem-Kapelle und war Gegner der Böhmischen Brüder. 1471 übernahm er nach Jan Rokycana bis zur Auflösung die Verwaltung des Konsistoriums, bewirkte dessen Wiederaufbau, bevor es 1489 aufgehoben wurde.

Werke

Koranda schrieb einige religiös-erzieherische Werke, aber auch Bücher zur Politik und Eucharie. Sein bekanntestes Werk ist Manualia Venceslai Korandae.

Literatur

  • Ze starých letopisů českých, Prag 1980
  • Noemi Rejchrtová: Administrátor Václav Koranda O lichvě
  • Blanka Zilynská: Václav Koranda ml. z Nové Plzně (Václav Koranda Junior of Nová Plzeň) in Forum. Zeitschrift der Karls-Universität Prag 2006, Nr. 1/2006, Seite 26-27. ISSN 1211-1724

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