Propagationseffekt

Propagationseffekt

Der Propagationseffekt beschreibt den Zustand der Erreichbarkeit einer Domain im Internet während einer Umkonnektierungsphase.

Bei einem Providerwechsel einer Domain (KK, Konnektivitäts Koordination), der im technischen Sinne aus dem Delegieren einer Domain auf neue (autoritative) Nameserver besteht, kommt es zu Verzögerungen bei der Aktualisierung der Cache von nicht-autoritativen Nameservern.
Ein für eine Anfrage nicht autoritativer Nameserver fragt in einem solchen Falle bei dem autoritativen Nameserver nach, wie z. B. der MX Record (MX, Mail Exchange) lautet, um eine E-Mail an den in diesem Record genannten (Mail)Server zustellen zu können. Damit für solche Anfragen, die teilweise auf 10.000 Stück/Sekunde und mehr kommen, die Last für den Nameserver optimiert wird, wird neben dem sogenannten Load Balancing auch ein „Nameserver Cache“ verwendet. In diesem Cache befinden sich temporär die Antworten auf die Anfragen der letzten Zeit.
Anhand der "TTL" (Time to Live) in einer gecachten Zonefile weiß der Nameserver, wann er mal wieder nach einer eventuell aktualisierten Antwort fragen sollte, um nicht die Gefahr zu laufen, falsche oder veraltete Informationen auszugeben.
Wird nun eine Domain umkonnektiert, dann werden zunächst die autoritativen Nameserver aktualisiert, die dann an einen Verbund von Nameservern (Primary-, Secondary NS) eine Benachrichtigung schicken („notify“) – die Nameserver Caches der nicht autoritativen Nameserver aktualisieren sich jedoch im zeitlichen Verhältnis dazu recht träge, sowie im topologischen Verhältnis unregelmäßig.

Der Propagationseffekt äußert sich für den „Fragenden“ in der Mehrdeutigkeit der Antworten auf eine Anfrage bei verschiedenen Nameservern (test mit: dig @ns1.nsdomain.tld domain.tld ANY; dig @ns2.nsdomain.tld domain.tld ANY), sodass während z. B. bereits ein Mailserver im Internet E-Mails an den korrekten Empfängerserver zustellen kann, ein anderer es noch (meistens vergeblich) bei dem vorherigen Nameserver (der noch im DNS Cache verzeichnet ist) versucht.
Diese Mehrdeutigkeit der Anfragen kann bis zu 72 Stunden aufrechterhalten werden – wobei man pauschal sagen kann, dass die Dauer der Mehrdeutigkeit annähernd proportional mit der topologischen Entfernung der Nameserver in Verbindung steht.


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  • Dekonnektierung — Als Konnektierung wird in der Informatik, die Bereitstellung von Diensten bezeichnet, die für die Erreichbarkeit einer Domain im Internet zuständig ist. Dekonnektierung ist das Gegenteil von Konnektierung. Siehe auch Konnektivitätskoordination… …   Deutsch Wikipedia

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