- Proömium
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Das Proömium, (Plural: Proömien; griechisch προοίμιον, prooimion, „vor dem Lied, Vorspiel, einleitender Gesang“, später mit der lateinischen Neutrum-Endung -ium) ist seit der Antike ein einführendes Kapitel, ein Vorwort von Dichtungen. In der byzantinischen Diplomatik ist es die Bezeichnung für die Arenga.
Man unterscheidet:
a) Proömien praeter rem, die mit dem folgenden Werk in keinerlei Verbindung stehen, also eine selbständige Einheit bilden. Im Rhapsodengesang der griechischen Antike wurden solche 'Versatzstücke' vor dem eigentlichen zu singenden Lied gesungen. Eine Sammlung solcher Proömienversatzstücke ist unter dem Namen Homers als 'Homerische Hymnensammlung überliefert.
b) Proömien ante rem, die als tatsächliche Einleitung zum folgenden Werk diesem vorangestellt sind. Übliche Bestandteile eines solchen Proömiums v. a. im Epos sind die Nennung des zu besingenden Stoffes, eine kurze Inhaltsangabe, die Invocatio, d. h. die Anrufung einer übergeordneten Macht mit Bitte um Inspiration und Hilfe beim Vortrag, die Begründung für die Entstehung des Werkes, und schließlich die captatio benevolentiae, die Bitte um Wohlwollen und gewogenes Aufnehmen des Gehörten beim Leser, oft verbunden mit einer gewissen Koketterie.
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Proömium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenKategorie:- Literarischer Begriff
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