Puchwerke

Puchwerke
Puch-Werke
Unternehmensform
Unternehmenssitz Graz
Branche Automobil
Produkte

Autos, Fahrräder, Motorräder

Website

www.Puch.at

Das Puch-Hochhaus am Eingang des (ehemaligen) Puch-Werkes in Graz Thondorf mit dem Puch-Emblem auf dem Dach (2008)

Die Puch-Werke, gegründet 1899 von Johann Puch, waren ein österreichisches Unternehmen, das Fahrräder, Motoren, Motorräder und Autos produzierte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Johann Puchs erste Fabrikationsstätte war in der Strauchergasse in Graz beheimatet. Dort wurden u.a. Schlittschuhe(!), Fahrräder usw. produziert. Später wurde die Produktion in eine richtige Fabrik verlagert. Dieses Stammwerk, später „Einser-Werk“ genannt, entstand im Süden von Graz, im Stadtbezirk Puntigam. Dort wurden ab 1901 auch Motoren und ab 1904 Autos gebaut.
Im Jahre 1912 schied Johann Puch aus seiner Firma aus und wurde deren Ehrenpräsident. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen 1.100 Arbeiter und produzierte jährlich 16.000 Fahrräder (siehe: „Waffenrad") und je 300 Motorräder und Autos.
Im Jahre 1928 entstand aus der Fusion von Austro-Daimler, der Oeffag und den Puch-Werken die Austro-Daimler-Puchwerke A.G. Nachdem bereits ab 1930 eine Kooperation beider Firmen bestand, fusionierte am 12. Oktober 1934 Austro-Daimler-Puch mit der Steyr AG zur Steyr-Daimler-Puch AG.
Wie alle Betriebe dieser Art wurde das Puchwerk im Zweiten Weltkrieg auch für die Rüstungsproduktion herangezogen, dazu reichten die Kapazitäten jedoch bald nicht mehr aus. Deshalb wurde in Thondorf bei Graz das so genannte „Zweier-Werk“ gebaut. Hier wurden nach dem 2. Weltkrieg Fahrräder, Mopeds, Motorräder, Personenwagen und legendäre Geländewagen (Haflinger, Pinzgauer, Puch G) entwickelt und produziert. Das Werk prägte diesen Stadtteil und das 1953/54 errichtete „Puch-Hochhaus", mit 13 Stockwerken das erste Hochhaus von Graz, wurde zu einem Wahrzeichen.[1] In den drei ursprünglichen Hallen des Werks werden heute von der Firma Magna Steyr Luxusfahrzeuge für US-amerikanische und deutsche Konzerne produziert.

Das Einser-Werk in der Puchstraße wurde vor einigen Jahren stillgelegt und ist heute ein Gewerbepark, allerdings noch mit mäßigem Erfolg. Eine historische Werkhalle wurde zum Industriedenkmal erklärt. In den Hallen eines ehemaligen Generalimporteurs für italienische Autos, die neben dem ehemaligen Werksareal liegen, wurde im Rahmen der Kulturhauptstadt Graz 2003 ein sehenswertes Puch-Museum eingerichtet, für das jedoch die Finanzierung noch nicht gesichert ist. Ende der 1980er Jahre wurde nach beinahe 100 Jahren die Fahrradproduktion in Graz endgültig eingestellt. Die technische Kompetenz war bei Steyr-Puch immer größer als die kaufmännische, die Markenrechte wurden an den italienischen Hersteller Piaggio veräußert, der etwa bis zur Jahrtausendwende Fahrräder und Mopeds mit dem Markenlogo „Puch“ produzierte.

Modelle

Puch Sprint

Fahrräder

siehe auch: Waffenrad

Nach einer langen Produktionspause wurden ab dem Frühjahr 2005 am deutschen, niederländischen und österreichischen Markt wieder Puch-Fahrräder, vor allem für die Bereiche Trekking, Fitness und City, angeboten.[2]

Motorräder

  • Puch Maxi - ein 1969 vorgestelltes Mofa, das von den Puch-Werken als Nachfolger der alten Puch MV 50 gebaut wurde. Eine wichtige Besonderheit des Maxis ist, dass es die erste von Puch produzierte Fliehkraftkupplung in sich trägt (Automatik). 1985 wurde noch das Supermaxi mit KAT vorgestellt, das erste Mofa weltweit mit Abgasreinigung. Während dieser Zeit wurden noch andere sehr erfolgreiche Modelle gebaut, z.B. der Puch Velux x30, Puch Condor, Puch Sport, Puch Tigra und die berühmte Puch Monza (vier und sechs Gang).
  • Die Puch Maxi Modelle:
Automatik Motoren (e50):
Puch Maxi N
Puch Maxi S (Stoßdämpfer)
Puch Maxi E
Puch Maxi P
Puch Maxi K (Kickstarter)
Puch Maxi GS (Geländesport)
Puch Maxi S (Verkaufsbezeichnung L)
Puch Maxi S
Die 2-Gang Automatik Motoren (za50):
Puch Maxi S 2a( Verkaufsbezeichnung L2)
Die 2 Gang Motoren (Z50):
Puch Maxi 2
Puch Maxi N 2
Puch Maxi S 2
Puch Maxi E 2
Puch Maxi S 2
Puch Maxi 2 K
Puch Maxi GS 2
Sondermodelle:
Puch Maxi N Chopper (Automatik Motor)
Puch Maxi Nostalgie (Automatik Motor, Maxi S Rahmen, nur 1976 gebaut)
Puch Maxi Sport (Automatik Motor, Lange Sitzbank, Gepäckträger mit Reflektoren an den Seiten)
Puch Maxi N DGR (Automatik Motor, Druckgussräder)
Puch Maxi Plus (Automatik Motor)
Puch Maxi Sport DGR (Automatik Motor, Druckgussräder)
Puch Maxi Super S (Automatik Motor, weiße Lackierung, Lampenmaske)
Puch Maxi N Off Road (Automatik Motor, Offroad Ausführung, andere Gabel, anderes Schutzblech)
Puch Mini Maxi (Automatik Motor, kleine Felgen)
Puch Maxi 2 (2-Gang Motor)
Puch Maxi Turbo Sport (4-Gang Fußschaltung)
Puch Maxi Casablanca (wurde nur 1972-1973 gebaut)

PKWs (1957 - 1975)

Puch 500
Puch 500
Typ Bauzeitraum Zylinder Hubraum Leistung
500 1957-1959 2 Boxer 493 ccm 16 PS (11,8 kW)
500 D 1959-1962 2 Boxer 493 ccm 16 PS (11,8 kW)
500 DL 1959-1962 2 Boxer 493 ccm 19,8 PS (14,5 kW)
700 C (Kombi) 1961-1969 2 Boxer 650 ccm 25 PS (18,4 kW)
700 E (Kombi) 1961-1969 2 Boxer 650 ccm 19,8 PS (14,5 kW)
650 TR 1962-1964 2 Boxer 660 ccm 27 PS (19,9 kW)
650 T 1962-1969 2 Boxer 650 ccm 19,8 PS (14,5 kW)
650 TR II 1965-1969 2 Boxer 650 ccm 42 PS (30,9 kW)
500 S 1969-1974 2 Boxer 650 ccm 19,8 PS (14,5 kW)
126 1974-1975 2 Boxer 650 ccm 19,8 PS (14,5 kW)

Sport

  • 1933: 1.Platz ADAC-Reichsfahrt Werksfahrerin Ilse Thouret mit Puch-Type 200-S
  • 1975: Motocross Weltmeister Harry Everts auf Puch 250 MC

Quellenangaben

  1. Liebenau aktuell vom 24. Juni 2008, S.7
  2. puch-bikes.com: Portrait

Literatur

  • Friedrich F. Ehn: Das Puch-Buch Weishaupt Verlag
  • Friedrich F. Ehn: Puch-Automobile 1900-1990. Weishaupt Verlag (2007), ISBN 3-900310-54-8
  • Wolfgang J. Verwüster: "Puch. Mopeds, Roller & Kleinkrafträder" Weishaupt Verlag (2007), ISBN 978-3-7059-0254-1

Weblinks

Hinweis auf das Puch-Museum in der Grazer Puchstraße (2008) - 2009 entfernt

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