- Puquina
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Puquina oder Pukina war eine indigene Sprache, die am Nord- und Ostufer des Titicaca-Sees und im Norden des heutigen Chile (Arica) bis Südperu (Tacna und Moquegua) gesprochen wurde und im 18. Jahrhundert ausstarb.
Puquina war eine der großen Verkehrssprachen (neben dem Quechua, Aymara und Muchik), die zur Zeit der Conquista im Gebiet des Inka-Reiches (Tawantinsuyu) gesprochen wurden. Überliefert ist die Sprache durch einige christliche doktrinäre Texte und Gebete (Vaterunser, Sakrament der Taufe/Ehe, Eucharistie, Glaubensbekenntnis), insbesondere durch die mehrsprachige Doctrina Cristiana aus dem Jahre 1584. Manche Wissenschaftler vermuten, dass Puquina die Sprache des Tiwanaku-Reiches war, welches nach der Invasion der aymarasprachigen Lupaca und Pacaje zerbrach.
Reste des Puquina finden sich in der Sprache der Kallawaya (Callahuaya), einer Mischsprache aus Quechua und Puquina. Die Bezeichnung Puquina wird manchmal irreführend für die nicht verwandte Sprache der Urus (am Nordufer des Titicaca-Sees) verwendet.
Die Puquina-Sprache wurde vom peruanischen Linguisten Alfredo Torero untersucht. Nach seinen Erkenntnissen hat sie keine nähere Verwandtschaft mit irgendeiner lebenden oder anderen hinreichend dokumentierten Sprache.
Literatur
- Torero, Alfredo: Le puquina, la troisième langue générale du Pérou. Doktorarbeit, Université de Paris (Sorbonne), 1965 (auf Französisch)
- Torero, Alfredo: Lenguas y pueblos altiplánicos en torno al siglo XVI. Revista Andina.
- Doctrina Christiana, y catecismo para instrvccion de los indios [1584]. Edición facsimilar: Petroperú, Lima 1984 (Spanisch, Quechua, Aymara, Puquina)
- Gerónimo de Oré: Rituale seu Manuale Peruanum (Handbuch zur Missionierung aus dem Jahr 1607, in verschiedenen indigenen Sprachen, enthält einen größeren Teil der christlichen Doktrin auf Puquina, ursprünglich aus dem verschollenen Manuskript des Jesuitenpaters Alonso de Barzana von 1590)
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