- Arica
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-18.483333333333-70.333333333333Koordinaten: 18° 29′ S, 70° 20′ W
Arica Arica auf der Karte von Chile
Basisdaten Staat Chile Region Región de Arica y Parinacota Stadtgründung 25. April 1541 Einwohner 186.000 (2005) Stadtinsignien Detaildaten Fläche 4.799 km² Bevölkerungsdichte 39 Ew./km² Gewässer Pazifik, Río Lluta Zeitzone UTC-4 Stadtvorsitz Carlos Valcarce Medina Website Hafen von Arica Arica ist eine Stadt im großen Norden des südamerikanischen Anden-Staates Chile und liegt in der Región de Arica y Parinacota, Provinz de Arica. Im Volksmund ist sie auch als die „Stadt des ewigen Frühlings“ bekannt. Sie ist eine Verbindungsstelle ins benachbarte Peru, das die Stadt während des Salpeterkrieges verlor. Arica hat 186.000 Einwohner (Stand: 2005).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Arica ist die nördlichste Stadt Chiles und liegt nur wenige Kilometer entfernt von der Grenze zu Peru am Pazifik. Die Entfernung zu Santiago beträgt 2051 Kilometer. Die Stadt liegt an der Mündung der Flüsse Río Lluta und Río San José de Azapa.
In der Stadt herrscht Wüstenklima. Die Temperaturen schwanken im Jahresmittel um knapp 19 °C. Es regnet praktisch nie. Wasser aus den Anden sorgt dennoch für grüne Parkanlagen und ermöglicht eine ausgedehnte Landwirtschaft in den Flusstälern.
Geschichte
Bereits um 8000 v. Chr. und bis 2000 v. Chr lebte das Volk der Chinchorros im Tal von Arica. Ab 1450 drangen die Inka in Nordchile ein. Diego de Almagro erreichte 1536 als erster das Gebiet um Arica. Lucas Martínez Vegazo gründete Arica am 25. April 1540.
Die spanische Flotte und die Stadt waren Ende des 16. Jahrhundert von englischen Freibeutern bedroht. Am 5. November 1580 griff der englische Pirat Bartholomew Sharp die Stadt mit 140 Mann an. Arica konnte von der Spaniern unter starken Verlusten verteidigt werden. Ein zweiter Angriff erfolgte am 9. Februar 1581 durch den Piraten John Watling mit 92 Mann. Watling starb bei diesem Angriff.
Am 13. August 1868 wurde Arica von einem Tsunami stark zerstört, dabei starben rund 300 Bewohner. Beim nächsten Beben am 9. Mai 1877 kam Arica mit fünf Toten noch glimpflich davon.
Arica gehörte nach den Unabhängigkeitskriegen in Südamerika zunächst zu Peru. Nach der Entdeckung reicher Salpetervorkommen in der Atacamawüste kam es zum Salpeterkrieg zwischen Peru, Bolivien und Chile. Nach schweren Kämpfen in den Morgenstunden des 7. Juni 1880 konnten die Chilenen Arica und die von den Peruanern bis dahin gehaltene Festung auf dem Morro, dem Felsen oberhalb des Hafens der Stadt, erobern.
Nach Beendigung des Krieges 1883 wurde Arica dem chilenischen Staatsgebiet endgültig angegliedert (Vertrag von Ancón). Trotzdem bleiben Arica und die knapp 60 Kilometer nördlich gelegene, peruanische Stadt Tacna bis 1929 ein umstrittenes Gebiet.
Sehenswürdigkeiten
Das Zollgebäude der Stadt wurde von Gustave Eiffel entworfen, ebenso die 1875 errichtete Kirche Catedral de San Marcos an der Plaza Colón, eine Konstruktion aus Stahl.
Die Stadt ist touristisch erschlossen und verfügt über einige Strände. Mehr aber eignet sich die Stadt als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, etwa in die Anden nach Putre, in den Nationalpark Lauca oder zu Inka-Siedlungen.
Vom Morro de Arica (260 m) hat man eine schöne Aussicht über die gesamte Stadt. Oben befindet sich eine Christusstatue, die gen Pazifik blickt. Der Hügel hatte im Salpeterkrieg Symbolcharakter. Ein Armeemuseum auf dem Hügel schildert die Eroberung durch die chilenische Armee am 7. Juni 1880. Von oben sieht man auch die Halbinsel Isla del Alacrán mit dem kleinen Yachthafen der Stadt.
In San Miguel de Azapa gibt es ein Archäologisches Museum, das Museo Arqueológico San Miguel de Azapa. Hier geht es hauptsächlich um die uralte Chinchorro-Kultur. In der Nähe liegt ein Friedhof, der als der älteste der Welt bezeichnet wird. Gräber aus der Kolonialzeit sind noch erhalten, aber schon während der Chincorro-Kultur wurden dort Menschen bestattet. Das vom Oliven- und Gemüseanbau geprägte Tal Valle de Azapa mit dem Fluss Río San José de Azapa bietet sich für herrliche Wanderungen an, im oberen Teil liegt auch das Dörfchen Ausipar. Im Valle de Lluta, das vom wasserreichen Rio Lluta durchzogen wird, gibt es viele interessante Geoglyphen und Petroglyphen zu sehen.
Etwa 25 km südlich von Arica nahe der Panamericana sind mitten in der Wüste moderne riesige Skulpturen, genannt Tutelares, des Bildhauers Juan Diaz Fleming zu finden, die die Stammesherkunft der andinischen Bevölkerung und der kosmischen Beziehungen zu Sonne und Mond symbolisieren.
siehe auch: Quiani
Wirtschaft
Das Flusstal Valle de Azapa bietet mit seinem verzweigten Bewässerungssystem die Möglichkeit zum großflächigen und ganzjährigen Anbau von Früchten und Gemüse, insbesondere von Oliven. Viele landwirtschaftliche Produkte werden im Terminal Agropecuario vermarktet.
Arica ist ein wichtiger Hafen für chilenische Erze. 1953 erhielt die Stadt eine Freihandelszone. Bis in die 1970er Jahre wurde die Ansiedlung verarbeitender Industrie – insbesondere der Automobilindustrie – staatlich gefördert. Die extrem marktorientierte Wirtschaftspolitik unter der Pinochet-Diktatur in den späten 70er- und den 80er-Jahren bedeutete für die Industrie Aricas das Aus. Heute bemühen sich die Regierungen der Concertación, den Standort durch steuerliche Vergünstigungen und Investitionsförderungen („Ley de Arica“) wieder attraktiver zu machen.
Neben dem Handel ist der Tourismus eine der wichtigsten Einkommensquellen der Stadt. Ihre Strände sind vor allem für wohlhabende Bolivianer, aber auch für Chilenen aus südlicheren Regionen – wegen der angenehmeren Wassertemperaturen – attraktiv.
Arica liegt an der Panamericana. Nördlich der Stadt befindet sich der Flughafen Aeropuerto Internacional Chacalluta. Eine Eisenbahnverbindung zwischen Arica und dem peruanischen Tacna ist seit 1855 in Betrieb. Auch mit der bolivianischen Hauptstadt La Paz besteht eine Eisenbahnverbindung, die Betreibergesellschaft ist jedoch insolvent (01/2006). Eine Wiederaufnahme des Zugverkehrs nach Sanierung der Strecke war für das Jahr 2008 geplant, allerdings wurde bis Mitte 2008 noch nicht mit der Sanierung begonnen.
Bildung
- Universidad de Tarapacá de Arica
Sport
Fußball
Im Oktober 1901 gründete die peruanische Volksgruppe den ersten Fußballverein der Stadt, The Arica Football Club, dem bald weitere folgten. Wenig später wurden die ersten Meisterschaften gegen Vereine aus der Stadt Tacna organisiert.[1]
Zur Fußball-Weltmeisterschaft 1962 wurde das Carlos-Dittborn-Stadion gebaut. Hier wurden die Spiele der WM-Gruppe A durchgeführt; anschließend gewann hier die chilenische Mannschaft ihr Viertelfinalspiel gegen das sowjetische Team.
Die bekanntesten Fußballteams der Gegenwart sind der CD San Marcos de Arica und das Team der Universidad de Tarapacá, die beide in der dritten chilenischen Liga spielen. (Stand: 2007)
CD San Marcos de Arica ist mittlerweile in die 2. Liga aufgestiegen und spielt wieder professionellen Fußball und hat in der Saison 2007/2008 knapp den Aufstieg in die 1. Liga verpasst.(Stand 2008)
Surfen
Der Pazifikstrand bietet abhängig von der Jahreszeit genügend hohe Wellen zum Surfen. 2007 fand in Arica im Rahmen der Foster´s ASP World Tour ein Wettkampf des Surfverbandes ASP statt.
Persönlichkeiten
- Guillermo Billinghurst (1851-1915), peruanischer Politiker
Siehe auch
Weblinks
Commons: Arica – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Manuel Romo Sanchez: „La masonería en Arica en el siglo XIX Segunda parte: 1893-1905“, Santiago de Chile 2006; gesichtet am 27. November 2007; Romo Sánchez gibt als Urquelle die Zeitung El Morro de Arica, Ausgabe Nº 1115 an
Kategorien:- Ort in Chile
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