Qualitzen

Qualitzen
Chvaletín
Chvaletín führt kein Wappen
Chvaletín (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Jindřichův Hradec
Gemeinde: Písečné u Slavonic
Geographische Lage: 48° 59′ N, 15° 24′ O48.99138888888915.399722222222501Koordinaten: 48° 59′ 29″ N, 15° 23′ 59″ O
Höhe: 501 m n.m.
Verkehr
Straße: Slavětín - Chvaletín

Chvaletín (deutsch Qualitzen) ein Ortsteil der Gemeinde Písečné in Tschechien. Er liegt vier Kilometer östlich von Slavonice und gehört zum Okres Jindřichův Hradec.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahre 1351 unter dem Namen "Chwaliczin". Ein spätere Schreibweise lautet "Qweliczen". Zwar siedelten sich die Wiedertäufer in den Ort an, doch verlangte Wilhelm von Slawata im Jahre 1602 nach der Übernahme der Herrschaft die Rückkehr zum katholischen Glauben. Alle die sich weigerten mussten auswandern. Der bald darauffolgende Dreißigjähriger Krieg vernichtete 21 von den insgesamt 34 Anwesen in dem Ort. Im Jahre 1790 zerstörte ein Großfeuer zahlreiche Häuser.

Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Der Friedensvertrag von Saint Germain 1919, erklärte den Ort zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Nach dem Münchner Abkommen 1938, das die Abtretung der sudetendeutschen Gebiete an Deutschland regelte, rückten im Oktober deutsche Truppen im Ort ein, der bis 1945 zum Gau Niederdonau gehörte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, welcher 11 Männer forderte, kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zurück. Aufgrund der Beneš-Dekrete wurde die deutsche Bevölkerung enteignet und am 6. Juni 1945 nach Österreich vertrieben.

Die Matriken des Ortes werden seit 1647 in Zlabings geführt.

Wappen und Siegel

Qualitzen führte im 17. Jahrhundert ein Siegel, welches die Inschrift "D.GVALITZE" (=Dorf Qualitzen) und darunter eine Getreidegarbe zeigte. Ab dem Jahre 1848 führte der Ort nur noch bildlose Dorfstempel. [1]

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 231 231
1890 208 204 4 0
1900 196 194 2 0
1910 202 196 6 0
1921 221 190 18 13
1930 207 175 28 4

[2]

Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle zur Unbefleckten Empfängnis Mariä (1869)
  • Steinmarter hl. Florian
  • Fegfeuer-Marter
  • Höllmarterl
  • Volksschule (1784)
  • Freiwillige Feuerwehr (1929)

Brauchtum

Es war Brauch, das an jedem Sonntag nach Pfingsten die Dreifaltigkeitsprozession nach Kloster (ca. 20 km) ging. Weiters gab es das "Troadabetn" (Getreidebeten) an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt. Bei diesem ging man in einer Prozession entlang von Weizen-, Hafer und Gerstenfelder.

Literatur

  • Bruno Kaukal: Wappen und Siegel, (1992), Qualitzen S.199
  • Gerald Frodl, Walfried Blaschka :Neubistritz von A bis Z, (2008), Qualitzen S.215
  • Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren, (1990), Qualitzen S. 32
  • Geyer, Josef: 150 Jahre Deutsche Einklassige Volksschule Qualitzen (1934)
  • Schattauer, Rudolf: Qualitzen, die Geschichte unserer Volksschule

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zemske desky Brno, Brünn 1856, Band II, S.22
  2. Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960, sv.9. 1984

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