Piesling

Piesling
Písečné
Wappen von ????
Písečné u Slavonic (Tschechien)
DEC
Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Jihočeský kraj
Bezirk: Jindřichův Hradec
Fläche: 3352 ha
Geographische Lage: 48° 57′ N, 15° 27′ O48.957515.443888888889443Koordinaten: 48° 57′ 27″ N, 15° 26′ 38″ O
Höhe: 443 m n.m.
Einwohner: 551 (3. Juli 2006)
Postleitzahl: 378 72 - 378 81
Verkehr
Straße: SlavoniceVratěnín
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 7
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Vladimír Macků
Adresse: Písečné 1
378 72 Písečné nad Dyjí
Website: sweb.cz/obec.pisecne

Písečné (deutsch Piesling) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 13 Kilometer südlich von Dačice an der Grenze zu Österreich und gehört zum Okres Jindřichův Hradec.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Písečné befindet sich am rechten Ufer der Mährischen Thaya, bevor der Fluss auf österreichisches Territorium fließt. Am linken Thayaufer verlaufen die Bunkerlinien des Tschechoslowakischen Walls.

Nachbarorte sind Modletice im Norden, Markete im Nordosten, Nové Sady und Županovice im Osten, Ziernreith im Südosten, Unterpertholz im Süden, Neuriegers im Südwesten sowie Václavov im Nordwesten.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Písečné im Jahre 1366, als Hermann von Hradec das Dorf an Ulrich von Želetava verkaufte. Zwei Jahre später veräußerte dieser den Ort an Záviš von Písečné. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verpfändete Kaiser Sigismund Písečné an Peter von Krokwitz. Christoph Blekt von Autiechowitz, der 1619 Piesling und Slawathen von Hans Ludwig von Krokwitz erworben hatte, verlor nach der Schlacht am Weißen Berg seinen Besitz wieder. 1626 kaufte Hannibal von Schaumburg die konfiszierten Güter. Nach der Vertreibung der Juden aus Wien und Niederösterreich durch Kaiser Leopold I. am 23. Februar 1670 siedelten sich viele in Südwestmähren an. Auch in Piesling entstand eine jüdische Gemeinde.

Nach weiteren Besitzerwechseln kam Piesling 1730 an die Grafen Collaltino di Collalte, die ihn bis zur Ablösung der Patrimonialherrschaften im Jahre 1848 hielten. 1887 wurde Piesling das Marktrecht verliehen.

1930 hatte die Marktgemeinde 647 Einwohner und 1939 waren es 593. Während der Zeit des Nationalsozialismus fielen große Teile der jüdischen Gemeinde dem Holocaust zum Opfer. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte die Vertreibung der deutschsprachigen Bewohner ein und es wurden Tschechen angesiedelt. 1948 erlosch die jüdische Gemeinde und die Synagoge wurde abgerissen.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Písečné besteht aus den Ortsteilen Chvaletín (Qualitzen), Marketa (Margarethen), Modletice (Mudlau), Nové Sady (Neustift), Písečné (Piesling), Slavětín (Slawathen, 1939-1945: Mittelfeld) und Václavov (Wenzelsdorf) sowie die Einschicht Krokovice (Krokowitzhof).

Sehenswürdigkeiten

  • Jüdischer Friedhof
  • Kapelle St. Katharina, am Dorfplatz
  • Schloss Písečné, vierflügeliger Bau aus dem Jahre 1626
  • Reste der Feste Krokvice
  • Kirche in Nové Sady

Weblinks


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