- Queen Anne's Revenge
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Die Queen Anne's Revenge war das Schiff des Piraten Blackbeard. Es war ein dreimastige Fleute von 300 Tonnen, einer Länge von etwa dreißig Metern und war als Piratenschiff mit 40 Kanonen bewaffnet.
Geschichte
Das Schiff gehörte zunächst dem französischen Kaufmann Rene Montaudoin und hieß La Concorde. Er gehörte einer stark in den französischen Sklavenhandel involvierten Familie an. Heimathafen des Schiffes war Nantes, damals ein Zentrum des Sklavenhandels. Üblicherweise wurden die Schiffe in Nantes mit Waren beladen, erwarben an der afrikanischen Küste Sklaven und transportierten sie in die Neue Welt. Dort wurden die Schiffe mit den dortigen Produkten beladen und fuhren zurück nach Europa. Allein die Überquerung des Atlantik dauerte dabei zwei Monate. 1713, 1715 und 1717 hatte Montaudin die La Concorde ausgeschickt zu derartigen Sklavenhandelsfahrten. Am 24. März 1717 war das Schiff unter Captain Pierre Dosset zu seiner letzten Fahrt unter französischer Flagge in Nantes aufgebrochen. An Bord befand sich eine 75 Mann starke Besatzung, die Bewaffnung bestand aus 16 Kanonen. Am 8. Juli erreichte die La Concorde Ouidah und nahm hier 516 Sklaven auf. Außerdem nahmen der Kapitän und andere Offiziere 20 Pfund Goldstaub zur eigenen Verwendung an Bord. Bei der achtwöchigen Überfahrt gingen 16 Seeleute verloren und 61 Afrikaner starben.
Blackbeard diente zunächst an Bord eines jamaikanischen Schiffs unter dem Befehl des Piraten Benjamin Hornigold. 1717 gelang es ihm La Concorde 100 Seemeilen vor Martinique zu kapern. Hornigold verfügte hierbei über zwei Sloops mit acht bzw. zwölf Kanonen und insgesamt 150 Piraten. Nach der Kaperung der La Concorde wurde Blackbeard zum Kapitän ernannt. Blackbeard steuerte als frisch ernannter Kapitän die Insel Bequia an, wo er die französischen Seeleute und die Sklaven von Bord ließ. Lediglich vier Franzosen, die sich den Piraten angeschlossen hatten, blieben auf dem Schiff. Die La Concorde wurde in Queen Anne's Revenge umgetauft und mit insgesamt 40 Kanonen bewaffnet. Das Schiff wurde ein Teil von Blackbeards Piratenflotte, mit der er die Karibik und die nordamerikanischen Küstengewässer heimsuchte. Im Mai 1718 blockierten die Piraten den Hafen von Charleston und erpressten ein erhebliches Lösegeld. Nach der Blockade lief das Schiff bei Beaufort Inlet in North Carolina auf eine Sandbank auf und sank.
Das Wrack
1996 konnte der Schatzsucher Phil Masters das Wrack in der Bucht von Beaufort auffinden. Er hat sich bei seiner Suche auf Aufzeichnungen eines der Matrosen Blackbeards gestützt. Aus der großen Anzahl der gefundenen Kanonen ergab sich bereits vor der endgültigen Bestimmung des Wracks, dass es sich um ein Piratenschiff gehandelt haben muss. Damit ist das Wrack neben der Whydah das einzige Schiffswrack aus dieser Zeit, von dem feststeht, dass es sich um ein Piratenschiff handelte. Das Wrack wird noch immer von Unterwasserarchäologen untersucht und ist Ziel von Tauchausflügen.
Weblinks
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